Redaktionelle Bearbeitung

Der Artikel wurde ursprünglich verfasst von: Hans Werner Rodrian

Revisionen

Bearbeitung: Hans Werner Rodrian
Datum und Uhrzeit: 2023-11-14 14:27:25
Inhalt der Änderung

Bei Blockade: 

Fachliteratur und Internet sind voller guter Tipps gegen Schreibblockaden. Aber wenn du mittendrin bist in der Blockade, dann fang nicht an, dich mit Blockade-Literatur abzulenken. Sondern konzentriere dich auf den Job. 

Den gliederst du zunächst in Häppchen: Als Erstes kommt der Themensatz, danach die geplante Textstruktur. Und dann zwingst du dich, eine halbe Stunde am Stück zu schreiben. So lange schaffst du es bestimmt, die Konzentraton zu halten. Alle Ablenkungen hast du natürlich aus dem Zimmer verbannt. Danach belohnst du dich mit zehn Minuten Ablenkung (Tee kochen, Liegestütze), bevor es in die nächste produktive halbe Stunde geht. Und jedesmal entsteht ein neuer kleiner Teil deines Texts.

Die richtigen Begriffe fallen dir nicht ein? Schreibe zunächst notfalls einfach nur Stichwörter, unvollständige und halbe Sätze, notfalls statt eines Worts nur XXXX – das Ausformulieren gelingt dir dann später erfahrungsgemäß verhältnismäßig leicht. Das Wichtigste bleibt: nicht ablenken, dranbleiben.

Was aber, wenn du schon ganz oben "hängst"? Beim Themensatz, der Textstruktur? Dann hilft es oft, die Sache mit einer lieben Kollegin, die am besten gar nicht vom Fach ist, durchzusprechen. In so einem, Gespräch, gern per Telefon, schält sich meist sehr schnell der eine Satz heraus, der das Thema auf den Punkt bringt, und dann ist es auch nicht mehr weit bis zu den vier bis fünf Textabschnitten, die deine Geschichte rund machen.

Und sobald die Geschichte fertig ist, dann holst du dir dieses eine tolle Buch über Schreibblockaden und wie man sie überwindet und verfeinerst damit deine Methode.

Bei Überforderung:  

Du hast dir zu viel zugemutet? Und jetzt drohen drei Abgabetermine gleichzeitig, außerdem ist das Kind krank und in der Partnerschaft läuft es gerade auch nicht rund? Dann mache es im Prinzip wie bei der Schreibblockade (oben): Gliedere den kommenden Arbeitstag in Häppchen, die in diesem Fall auch 60 oder 90 Minuten dauern dürfen. Und schaffe Abwechslung, indem du nacheinander jedem der drei Aufträge einen Slot zuweist. Mit dem unangenehmsten Auftrag fängst du den Tag an, dann kann es nur besser werden. 

Du wirst feststellen: Auf diese Weise lassen sich auch sehr dicke Bretter bohren. Aber stell dir nicht diese Falle, dass du dir gleich wieder so viel drauf packst, weil du ja jetzt weißt, wie es geht. Niemand kann auf die Dauer nur immer Vollgas fahren. Gönn dir dazwischen auch mal einen freien Tag. Und plane strikt feste Zeiten für die Familie ein. 

Bei Krankheit: 

Du liegst flach, weil dich die Grippe erwischt hat, oder die Migräne hat dich im Griff, oder die Überforderung ist zu groß geworden? Dann hilft nur eins: Teile es dem Auftraggebenden gleich mit. Das hat zwei wesentliche Vorteile: Dir geht es besser, weil der Druck weg ist und du dich aufs Gesundwerden konzentrieren kannst. Und der Auftraggebende weiß wenigstens, woran er ist und dass er umplanen muss.

Du hast Angst, dass du dann nie mehr einen Auftrag bekommst? Mach dir klar, dass es eher andersherum ist. Wenn du jetzt noch eine Woche wartest mit der Info an den Kunden, dann hast du ihm die Woche Zeit genommen umzuplanen. Und das ist natürlich sehr ärgerlich für ihn. Als Angestellte müsstest du den Arbeitgeber ja auch bereits am ersten Tag deiner Krankheit informieren.

Und nicht selten erfährst du durch deine Krankheitsinfo, dass der Termin, der dir so viel Stress macht, gar nicht mehr so fix ist und das Thema vielleicht sowieso schon eine Ausgabe geschoben wurde.