Redaktionelle Bearbeitung

Der Artikel wurde ursprünglich verfasst von: Michael Hirschler

Revisionen

Bearbeitung: Michael Hirschler
Datum und Uhrzeit: 2024-07-04 16:17:25
Inhalt der Änderung

4. Juli 2024/DJV/hir. Die französischen Journalismusgewerkschaften haben einen Grund zum Feiern: Vor 50 Jahren trat in Frankreich ein Gesetz in Kraft, das Freien die gleichen sozialen Rechte garantiert wie Angestellten, die "Loi Cressard". Das bedeutet beispielsweise, dass Freie einen Anspruch auf Urlaubsentgelt ganz wie Angestellte haben. Eingeführt wurde das Gesetz auf Initiative des gaullistischen Politikers Jacques Cressard. Sein Vater war freier Mitarbeit bei der Tageszeitung Ouest-France und Mitglied der Gewerkschaft Syndicat des Journalistes gewesen. Die Familie hatte in großer Armut gelebt, ein Grund für den Sohn, sich für das Gesetz einzusetzen, das 1974 einstimmig vom Parlament angenommen wurde und am 4. Juli 1974 in Kraft trat.
Das rund Jubiläum wird allerdings dadurch getrübt, dass Medienhäuser seine Bestimmungen zu umgehen versuchen, indem sie beispielsweise Freie dazu bewegen, sich als selbständige Agenturen zu registrieren, die nicht unter die Gesetzgebung fallen. Das kritisierten die Gewerkschaften bereits im Januar dieses Jahres bei einer Anhörung im französischen Parlament.
In Deutschland fehlt eine vergleichbare Regelung. Der Deutsche Journalistenverband hat vergleichbare Maßnahmen wiederholt beim Gesetzgeber eingefordert, wie auch einen entschlossenen Einsatz der Bundesregierung gegen die Scheinselbständigkeit, zuletzt auch im Rahmen der Debatten um die Europäische Richtlinie zur Plattformarbeit. Doch auf der politischen Ebene fehlen Persönlichkeiten, die - wie seinerzeit Jacques Cressard - aus eigener Erfahrung wissen, wie hart die freie Mitarbeit in den Medien sein kann, wenn sie ohne soziale Absicherung bleibt.

MH


Bearbeitung: Michael Hirschler
Datum und Uhrzeit: 2024-07-04 16:14:56
Inhalt der Änderung

4. Juli 2024/DJV/hir. Die französischen Journalismusgewerkschaften haben einen Grund zum Feiern: Vor 50 Jahren trat in Frankreich ein Gesetz in Kraft, das Freien die gleichen sozialen Rechte garantiert wie Angestellten, die "Loi Cressard". Das bedeutet beispielsweise, dass Freie einen Anspruch auf Urlaubsentgelt ganz wie Angestellte haben. Eingeführt wurde das Gesetz auf Initiative des gaullistischen Politikers Jacques Cressard. Sein Vater war freier Mitarbeit bei der Tageszeitung Ouest-France und Mitglied der Gewerkschaft Syndicat des Journalistes gewesen. Die Familie hatte in großer Armut gelebt, ein Grund für den Sohn, sich für das Gesetz einzusetzen, das 1974 einstimmig vom Parlament angenommen wurde.
Das rund Jubiläum wird allerdings dadurch getrübt, dass Medienhäuser seine Bestimmungen zu umgehen versuchen, indem sie beispielsweise Freie dazu bewegen, sich als selbständige Agenturen zu registrieren, die nicht unter die Gesetzgebung fallen. Das kritisierten die Gewerkschaften bereits im Januar dieses Jahres bei einer Anhörung im französischen Parlament.
In Deutschland fehlt eine vergleichbare Regelung. Der Deutsche Journalistenverband hat vergleichbare Maßnahmen wiederholt beim Gesetzgeber eingefordert, wie auch einen entschlossenen Einsatz der Bundesregierung gegen die Scheinselbständigkeit, zuletzt auch im Rahmen der Debatten um die Europäische Richtlinie zur Plattformarbeit. Doch auf der politischen Ebene fehlen Persönlichkeiten, die - wie seinerzeit Jacques Cressard - aus eigener Erfahrung wissen, wie hart die freie Mitarbeit in den Medien sein kann, wenn sie ohne soziale Absicherung bleibt.

MH


Bearbeitung: Michael Hirschler
Datum und Uhrzeit: 2024-07-04 16:14:53
Inhalt der Änderung

4. Juli 2024/DJV/hir. Die französischen Journalismusgewerkschaften haben einen Grund zum Feiern: Vor 50 Jahren trat in Frankreich ein Gesetz in Kraft, das Freien die gleichen sozialen Rechte garantiert wie Angestellten, die "Loi Cressard". Das bedeutet beispielsweise, dass Freie einen Anspruch auf Urlaubsentgelt ganz wie Angestellte haben. Eingeführt wurde das Gesetz auf Initiative des gaullistischen Politikers Jacques Cressard. Sein Vater war freier Mitarbeit bei der Tageszeitung Ouest-France und Mitglied der Gewerkschaft Syndicat des Journalistes gewesen. Die Familie hatte in großer Armut gelebt, ein Grund für den Sohn, sich für das Gesetz einzusetzen, das 1974 einstimmig vom Parlament angenommen wurde.
Das rund Jubiläum wird allerdings dadurch getrübt, dass Medienhäuser seine Bestimmungen zu umgehen versuchen, indem sie beispielsweise Freie dazu bewegen, sich als selbständige Agenturen zu registrieren, die nicht unter die Gesetzgebung fallen. Das kritisierten die Gewerkschaften bereits im Januar dieses Jahres bei einer Anhörung im französischen Parlament.
In Deutschland fehlt eine vergleichbare Regelung. Der Deutsche Journalistenverband hat vergleichbare Maßnahmen wiederholt beim Gesetzgeber eingefordert, wie auch einen entschlossenen Einsatz der Bundesregierung gegen die Scheinselbständigkeit, zuletzt auch im Rahmen der Debatten um die Europäische Richtlinie zur Plattformarbeit. Doch auf der politischen Ebene fehlen Persönlichkeiten, die - wie seinerzeit Jacques Cressard - aus eigener Erfahrung wissen, wie hart die freie Mitarbeit in den Medien sein kann, wenn sie ohne soziale Absicherung bleibt.

MH