Redaktionelle Bearbeitung

Der Artikel wurde ursprünglich verfasst von: Hans Werner Rodrian

Revisionen

Bearbeitung: Hans Werner Rodrian
Datum und Uhrzeit: 2024-08-21 17:51:37
Inhalt der Änderung

Wenn du in deiner geliebten Arbeit weiter frei, aber künftig erfolgreicher arbeiten willst, dann solltest du gute Themen anzubieten haben. Und du solltest die guten Themen gut anbieten können ( Was solltest du anbieten? ). Wie gelingt dir beides? Du solltest die von den Redaktionen nachgefragten, aber von anderen Freien bisher vernachlässigten Themenfelder innerhalb deines Tätigkeitsfelds! suchen und aus diesen Themenfeldern kontinuierlich mit knackigen neuen Themen auf deine Abnehmer schießen. Wie kann dir das gelingen? Hier sind einige Tipps.

1) Ein geeignetes Themenfeld finden: Dazu versetzt du dich am besten in die Situation möglicher Auftraggeber, prüfst, was die interessieren könnte, was dir auch Freude macht und wofür es einen Markt gibt. (Ausführlich haben wir das bereits hier dargestellt: So machst du dich stark.) Wichtig ist hier, dass du zum einen etwas suchst, wo Nachfrage ist. Und zum zweiten dein Themenfeld genau so lang verkleinerst und wieder vergrößerst, bis die Nachfrage noch gut bleibt, der Wettbewerb aber klein wird.

Beispiel: Du bist Lokaljournalistin. Dann kann es für dich Sinn machen, Themenfelder darauf abzuklopfen, wo du ein gutes Leserinteresse vermutest und verhältnismäßig viel inseriert, aber wenig berichtet wird. In der Gegend, wo ich wohne, sind das z.B. Immobilien. (Natürlich sollte es sich auch um ein Thema handeln, dem du Interesse abgewinnen kannst.)

2) Dieses Themenfeld pflegen: Stell dir dein Themenfeld als ein Gemüsebeet vor. Wenn du da nichts säst, ackerst, düngst und auch mal das Unkraut und die Schnecken entfernst, dann wirst du auch nichts nachhaltig ernten. Bleib also dran, halte die Kontakte, lies die Fachzeitschriften und geh auf die einschlägigen Events. Und höre nicht auf, Themenangebote abzufeuern. Die für dich wichtigen Redaktionen müssen immer wieder neu den Eindruck bekommen, dass es in diesem spannenden Bereich eigentlich nur einen Spezialisten gibt, nämlich dich.

In unserem Beispiel mit den lokalen Immobilien fällt dir vermutlich bald dieses eine Bauvorhaben auf, bei dem schon seit einem halben Jahr nichts voran geht und die gesamte Nachbarschaft längst tuschelt. Und die Baulücke - wem die wohl gehört? Und das neue Wohnungseigentumsrecht bezüglich der Balkonkraftwerke – wie wirkt es sich auf die große Wohnanlage am Ortsrand aus?

3) Den Markt abstecken. Wer Geschäfte machen will, braucht Abnehmer. Wie findest du die? Auch in digitalen Zeiten kannst (und solltest) du Zeitschriftenläden durchstöbern. Die ivw-Liste durchackern. Redigierende von wichtigen Tageszeitungen, von Hörfunk und Fernsehen ausfindig machen. Mehr dazu hier: ➜ Wie finde ich eine attraktivere (und größere) Kundschaft?

In unserem Beispiel mit den Immobilien kannst du mit der lokalen Balkonkraftwerk-Erfahrung auf bundesweite Special-Interest- oder Fachzeitschriften aus dem Immobilienbereich zugehen und dort um deutlich attraktivere Aufträge pitchen als im lokalen Umfeld.

4) Konkrete Themen sammeln, festhalten, ernten. Ohne ein System geht das nicht. Da baut sich jeder seine eigene Struktur auf. Meine habe ich hier festgehalten: So bringst du Ordnung in deine Themenideen. Kurz zusammengefasst: Ich sammle alles, was mir thematisch unter der Woche einfällt, auf einer digitalen Liste, und gehe dann einmal in der Woche "ernten" - ich nehme mir also einen eigenen Termin-Slot, um das Hauptthema der kommenden Woche festzulegen. Kriterien sind Aktualität/Saisonalität, Erfolgserwartung und - ok - ab und zu auch das Lustprinzip: Was mache ich eigentlich gern?

5) Die knackigen Themen zuspitzen. Du hast einen guten Themenbereich und ein gutes Arbeitsthema gefunden. Nun gilt es, das zuzuspitzen:

  • auf einen plakativen Themensatz (Tipp: rede darüber mit Leuten, die gar keine Ahnung vom Thema haben).
  • auf die richtigen Protagonisten (Menschen, die in deiner Geschichte auftauchen und sie tragen).
  • auf einen - gern überraschenden - Ort aus der Nachbarschaft, auf den du ein weltweites Thema herunter brichst.

Tipp: Hole die Leser dort ab, wo du sie vermutest.

6) Vom richtigen Zeitpunkt. Taylor Swift in Gelsenkirchen. Die Fußball-WM 2026 in Nordamerika. Zehn Jahre "Wir schaffen das". Klimakonferenz 2024 in Aserbaidschan. G7-Treffen 2025 in Kanada. Die Methode, aktuelle Anlässe mit Bezügen zu "deinem" Thema zu verschneiden, ist uralt, funktioniert aber immer wieder. Übrigens sogar mehrfach: Taylor Swift vor einem Jahr in Gelsenkirchen…

7) Ein bisschen Drama… Ich bin Reisejournalist. Da wird man eingeladen oder reist auch auf eigene Kosten irgendwohin, was man persönlich spannend findet. Aber dann fehlt der Anlass für die Geschichte. Da hilft es ungemein, die kleinen Probleme einer Region ein kleines bisschen zu dramatisieren. Welches Paradies ist nicht gefährdet? Welcher Traumspot wird nicht überrannt? Wo sind sie nicht vergangen, die früheren, noch viel authentischeren Jahre? Und schon hat man ein bisschen Emotion geschaffen statt nur das Thema "So schön ist's im schönen XY" abzuarbeiten.

8) Der Elefant im Raum. Höre dich um über dein Thema bei Menschen, die nicht aus deiner Blase sind. Was reden sie, was fragen sie vielleicht zu "deinen" Themen? Geh mal davon aus, dass die Themen, die dir von irgendwelchen PR-Agenturen und PKs eingeflüstert werden, auch vielen anderen eingeflüstert werden. Aber wenn du als Lokaljournalist einfach mit offenen Augen durch dein Viertel spazierst, wenn du auf der Klimakonferenz im Foyer zuhörst, wenn du als Kapitalanlage-Autorin die automatische Vervollständigung der Google-Suche zu deinen wichtigsten Unternehmen checkst, dann taucht er nicht selten auf: der Elefant im Raum, über den nie eine Pressemitteilung versandt werden wird.


Bearbeitung: Hans Werner Rodrian
Datum und Uhrzeit: 2024-08-21 17:50:37
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Wenn du in deiner geliebten Arbeit weiter frei, aber künftig erfolgreicher arbeiten willst, dann solltest du gute Themen anzubieten haben. Und du solltest die guten Themen gut anbieten können ( Was solltest du anbieten? ). Wie gelingt dir beides? Du solltest die von den Redaktionen nachgefragten, aber von anderen Freien bisher vernachlässigten Themenfelder innerhalb deines Tätigkeitsfelds! suchen und aus diesen Themenfeldern kontinuierlich mit knackigen neuen Themen auf deine Abnehmer schießen. Wie kann dir das gelingen? Hier sind einige Tipps.

1) Ein geeignetes Themenfeld finden: Dazu versetzt du dich am besten in die Situation möglicher Auftraggeber, prüfst, was die interessieren könnte, was dir auch Freude macht und wofür es einen Markt gibt. (Ausführlich haben wir das bereits hier dargestellt: So machst du dich stark.) Wichtig ist hier, dass du zum einen etwas suchst, wo Nachfrage ist. Und zum zweiten dein Themenfeld genau so lang verkleinerst und wieder vergrößerst, bis die Nachfrage noch gut bleibt, der Wettbewerb aber klein wird.

Beispiel: Du bist Lokaljournalistin. Dann kann es für dich Sinn machen, Themenfelder darauf abzuklopfen, wo du ein gutes Leserinteresse vermutest und verhältnismäßig viel inseriert, aber wenig berichtet wird. In der Gegend, wo ich wohne, sind das z.B. Immobilien. (Natürlich sollte es sich auch um ein Thema handeln, dem du Interesse abgewinnen kannst.)

2) Dieses Themenfeld pflegen: Stell dir dein Themenfeld als ein Gemüsebeet vor. Wenn du da nichts säst, ackerst, düngst und auch mal das Unkraut und die Schnecken entfernst, dann wirst du auch nichts nachhaltig ernten. Bleib also dran, halte die Kontakte, lies die Fachzeitschriften und geh auf die einschlägigen Events. Und höre nicht auf, Themenangebote abzufeuern. Die für dich wichtigen Redaktionen müssen immer wieder neu den Eindruck bekommen, dass es in diesem spannenden Bereich eigentlich nur einen Spezialisten gibt, nämlich dich.

In unserem Beispiel mit den lokalen Immobilien fällt dir vermutlich bald dieses eine Bauvorhaben auf, bei dem schon seit einem halben Jahr nichts voran geht und die gesamte Nachbarschaft längst tuschelt. Und die Baulücke - wem die wohl gehört? Und das neue Wohnungseigentumsrecht bezüglich der Balkonkraftwerke – wie wirkt es sich auf die große Wohnanlage am Ortsrand aus?

3) Den Markt abstecken. Wer Geschäfte machen will, braucht Abnehmer. Wie findest du die? Auch in digitalen Zeiten kannst (und solltest) du Zeitschriftenläden durchstöbern. Die ivw-Liste durchackern. Redigierende von wichtigen Tageszeitungen, von Hörfunk und Fernsehen ausfindig machen. Mehr dazu hier: ➜ Wie finde ich eine attraktivere (und größere) Kundschaft?

In unserem Beispiel mit den Immobilien kannst du mit der lokalen Balkonkraftwerk-Erfahrung auf bundesweite Special-Interest- oder Fachzeitschriften aus dem Immobilienbereich zugehen u,nd dort um einen Auftrag pitchen.

4) Konkrete Themen sammeln, festhalten, ernten. Ohne ein System geht das nicht. Da baut sich jeder seine eigene Struktur auf. Meine habe ich hier festgehalten: So bringst du Ordnung in deine Themenideen. Kurz zusammengefasst: Ich sammle alles, was mir thematisch unter der Woche einfällt, auf einer digitalen Liste, und gehe dann einmal in der Woche "ernten" - ich nehme mir also einen eigenen Termin-Slot, um das Hauptthema der kommenden Woche festzulegen. Kriterien sind Aktualität/Saisonalität, Erfolgserwartung und - ok - ab und zu auch das Lustprinzip: Was mache ich eigentlich gern?

5) Die knackigen Themen zuspitzen. Du hast einen guten Themenbereich und ein gutes Arbeitsthema gefunden. Nun gilt es, das zuzuspitzen:

  • auf einen plakativen Themensatz (Tipp: rede darüber mit Leuten, die gar keine Ahnung vom Thema haben).
  • auf die richtigen Protagonisten (Menschen, die in deiner Geschichte auftauchen und sie tragen).
  • auf einen - gern überraschenden - Ort aus der Nachbarschaft, auf den du ein weltweites Thema herunter brichst.

Tipp: Hole die Leser dort ab, wo du sie vermutest.

6) Vom richtigen Zeitpunkt. Taylor Swift in Gelsenkirchen. Die Fußball-WM 2026 in Nordamerika. Zehn Jahre "Wir schaffen das". Klimakonferenz 2024 in Aserbaidschan. G7-Treffen 2025 in Kanada. Die Methode, aktuelle Anlässe mit Bezügen zu "deinem" Thema zu verschneiden, ist uralt, funktioniert aber immer wieder. Übrigens sogar mehrfach: Taylor Swift vor einem Jahr in Gelsenkirchen…

7) Ein bisschen Drama… Ich bin Reisejournalist. Da wird man eingeladen oder reist auch auf eigene Kosten irgendwohin, was man persönlich spannend findet. Aber dann fehlt der Anlass für die Geschichte. Da hilft es ungemein, die kleinen Probleme einer Region ein kleines bisschen zu dramatisieren. Welches Paradies ist nicht gefährdet? Welcher Traumspot wird nicht überrannt? Wo sind sie nicht vergangen, die früheren, noch viel authentischeren Jahre? Und schon hat man ein bisschen Emotion geschaffen statt nur das Thema "So schön ist's im schönen XY" abzuarbeiten.

8) Der Elefant im Raum. Höre dich um über dein Thema bei Menschen, die nicht aus deiner Blase sind. Was reden sie, was fragen sie vielleicht zu "deinen" Themen? Geh mal davon aus, dass die Themen, die dir von irgendwelchen PR-Agenturen und PKs eingeflüstert werden, auch vielen anderen eingeflüstert werden. Aber wenn du als Lokaljournalist einfach mit offenen Augen durch dein Viertel spazierst, wenn du auf der Klimakonferenz im Foyer zuhörst, wenn du als Kapitalanlage-Autorin die automatische Vervollständigung der Google-Suche zu deinen wichtigsten Unternehmen checkst, dann taucht er nicht selten auf: der Elefant im Raum, über den nie eine Pressemitteilung versandt werden wird.


Bearbeitung: Hans Werner Rodrian
Datum und Uhrzeit: 2024-08-21 17:47:18
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Wenn du in deiner geliebten Arbeit weiter frei, aber künftig erfolgreicher arbeiten willst, dann solltest du gute Themen anzubieten haben. Und du solltest die guten Themen gut anbieten können ( Was solltest du anbieten? ). Wie gelingt dir beides? Du solltest die von den Redaktionen nachgefragten, aber von anderen Freien bisher vernachlässigten Themenfelder innerhalb deines Tätigkeitsfelds! suchen und aus diesen Themenfeldern kontinuierlich mit knackigen neuen Themen auf deine Abnehmer schießen. Wie kann dir das gelingen? Hier sind einige Tipps.

1) Ein geeignetes Themenfeld finden: Dazu versetzt du dich am besten in die Situation möglicher Auftraggeber, prüfst, was die interessieren könnte, was dir auch Freude macht und wofür es einen Markt gibt. (Ausführlich haben wir das bereits hier dargestellt: So machst du dich stark.) Wichtig ist hier, dass du zum einen etwas suchst, wo Nachfrage ist. Und zum zweiten dein Themenfeld genau so lang verkleinerst und wieder vergrößerst, bis die Nachfrage noch gut bleibt, der Wettbewerb aber klein wird.

Beispiel: Du bist Lokaljournalistin. Dann kann es für dich Sinn machen, Themenfelder darauf abzuklopfen, wo du ein gutes Leserinteresse vermutest und verhältnismäßig viel inseriert, aber wenig berichtet wird. In der Gegend, wo ich wohne, sind das z.B. Immobilien. (Natürlich sollte es sich auch um ein Thema handeln, dem du Interesse abgewinnen kannst.)

2) Dieses Themenfeld pflegen: Stell dir dein Themenfeld als ein Gemüsebeet vor. Wenn du da nichts säst, ackerst, düngst und auch mal das Unkraut und die Schnecken entfernst, dann wirst du auch nichts nachhaltig ernten. Bleib also dran, halte die Kontakte, lies die Fachzeitschriften und geh auf die einschlägigen Events. Und höre nicht auf, Themenangebote abzufeuern. Die für dich wichtigen Redaktionen müssen immer wieder neu den Eindruck bekommen, dass es in diesem spannenden Bereich eigentlich nur einen Spezialisten gibt, nämlich dich.

In unserem Beispiel mit den lokalen Immobilien fällt dir vermutlich bald dieses eine Bauvorhaben auf, bei dem schon seit einem halben Jahr nichts voran geht und die gesamte Nachbarschaft längst tuschelt. Und die Baulücke - wem die wohl gehört? Und das neue Wohnungseigentumsrecht bezüglich der Balkonkraftwerke – wie wirkt es sich auf die große Wohnanlage am Ortsrand aus?

3) Den Markt abstecken. Wer Geschäfte machen will, braucht Abnehmer. Wie findest du die? Auch in digitalen Zeiten kannst (und solltest) du Zeitschriftenläden durchstöbern. Die ivw-Liste durchackern. Redigierende von wichtigen Tageszeitungen, von Hörfunk und Fernsehen. Wie finde ich eine attraktivere (und größere) Kundschaft?

In unserem Beispiel mit den Immobilien kannst du mit der lokalen Balkonkraftwerk-Erfahrung auf bundesweite Special-Interest- oder Fachzeitschriften aus dem Immobilienbereich zugehen u,nd dort um einen Auftrag pitchen.

4) Konkrete Themen sammeln, festhalten, ernten. Ohne ein System geht das nicht. Da baut sich jeder seine eigene Struktur auf. Meine habe ich hier festgehalten: So bringst du Ordnung in deine Themenideen. Kurz zusammengefasst: Ich sammle alles, was mir thematisch unter der Woche einfällt, auf einer digitalen Liste, und gehe dann einmal in der Woche "ernten" - ich nehme mir also einen eigenen Termin-Slot, um das Hauptthema der kommenden Woche festzulegen. Kriterien sind Aktualität/Saisonalität, Erfolgserwartung und - ok - ab und zu auch das Lustprinzip: Was mache ich eigentlich gern?

5) Die knackigen Themen zuspitzen. Du hast einen guten Themenbereich und ein gutes Arbeitsthema gefunden. Nun gilt es, das zuzuspitzen:

  • auf einen plakativen Themensatz (Tipp: rede darüber mit Leuten, die gar keine Ahnung vom Thema haben).
  • auf die richtigen Protagonisten (Menschen, die in deiner Geschichte auftauchen und sie tragen).
  • auf einen - gern überraschenden - Ort aus der Nachbarschaft, auf den du ein weltweites Thema herunter brichst.

Tipp: Hole die Leser dort ab, wo du sie vermutest.

6) Vom richtigen Zeitpunkt. Taylor Swift in Gelsenkirchen. Die Fußball-WM 2026 in Nordamerika. Zehn Jahre "Wir schaffen das". Klimakonferenz 2024 in Aserbaidschan. G7-Treffen 2025 in Kanada. Die Methode, aktuelle Anlässe mit Bezügen zu "deinem" Thema zu verschneiden, ist uralt, funktioniert aber immer wieder. Übrigens sogar mehrfach: Taylor Swift vor einem Jahr in Gelsenkirchen…

7) Ein bisschen Drama… Ich bin Reisejournalist. Da wird man eingeladen oder reist auch auf eigene Kosten irgendwohin, was man persönlich spannend findet. Aber dann fehlt der Anlass für die Geschichte. Da hilft es ungemein, die kleinen Probleme einer Region ein kleines bisschen zu dramatisieren. Welches Paradies ist nicht gefährdet? Welcher Traumspot wird nicht überrannt? Wo sind sie nicht vergangen, die früheren, noch viel authentischeren Jahre? Und schon hat man ein bisschen Emotion geschaffen statt nur das Thema "So schön ist's im schönen XY" abzuarbeiten.

8) Der Elefant im Raum. Höre dich um über dein Thema bei Menschen, die nicht aus deiner Blase sind. Was reden sie, was fragen sie vielleicht zu "deinen" Themen? Geh mal davon aus, dass die Themen, die dir von irgendwelchen PR-Agenturen und PKs eingeflüstert werden, auch vielen anderen eingeflüstert werden. Aber wenn du als Lokaljournalist einfach mit offenen Augen durch dein Viertel spazierst, wenn du auf der Klimakonferenz im Foyer zuhörst, wenn du als Kapitalanlage-Autorin die automatische Vervollständigung der Google-Suche zu deinen wichtigsten Unternehmen checkst, dann taucht er nicht selten auf: der Elefant im Raum, über den nie eine Pressemitteilung versandt werden wird.


Bearbeitung: Hans Werner Rodrian
Datum und Uhrzeit: 2024-08-21 17:43:45
Inhalt der Änderung

Wenn du in deiner geliebten Arbeit weiter frei, aber künftig erfolgreicher arbeiten willst, dann solltest du gute Themen anzubieten haben. Und du solltest die guten Themen gut anbieten können ( Was solltest du anbieten? ). Wie gelingt dir beides? Du solltest die von den Redaktionen nachgefragten, aber von anderen Freien bisher vernachlässigten Themenfelder innerhalb deines Tätigkeitsfelds! suchen und aus diesen Themenfeldern kontinuierlich mit knackigen neuen Themen auf deine Abnehmer schießen. Wie kann dir das gelingen? Hier sind einige Tipps.

1) Ein geeignetes Themenfeld finden: Dazu versetzt du dich am besten in die Situation möglicher Auftraggeber, prüfst, was die interessieren könnte, was dir auch Freude macht und wofür es einen Markt gibt. (Ausführlich haben wir das bereits hier dargestellt: So machst du dich stark.) Wichtig ist hier, dass du zum einen etwas suchst, wo Nachfrage ist. Und zum zweiten dein Themenfeld genau so lang verkleinerst und wieder vergrößerst, bis die Nachfrage noch gut bleibt, der Wettbewerb aber klein wird.

Beispiel: Du bist Lokaljournalistin. Dann kann es für dich Sinn machen, Themenfelder darauf abzuklopfen, wo du ein gutes Leserinteresse vermutest und verhältnismäßig viel inseriert, aber wenig berichtet wird. In der Gegend, wo ich wohne, sind das z.B. Immobilien. Natürlich sollte dich das Thema interessieren.

2) Dieses Themenfeld pflegen: Stell dir dein Themenfeld als ein Gemüsebeet vor. Wenn du da nichts säst, ackerst, düngst und auch mal das Unkraut und die Schnecken entfernst, dann wirst du auch nichts nachhaltig ernten. Bleib also dran, halte die Kontakte, lies die Fachzeitschriften und geh auf die einschlägigen Events. Und höre nicht auf, Themenangebote abzufeuern. Die für dich wichtigen Redaktionen müssen immer wieder neu den Eindruck bekommen, dass es in diesem spannenden Bereich eigentlich nur einen Spezialisten gibt, nämlich dich.

In unserem Beispiel mit den lokalen Immobilien fällt dir vermutlich bald dieses eine Bauvorhaben auf, bei dem schon seit einem halben Jahr nichts voran geht und die gesamte Nachbarschaft längst tuschelt. Und die Baulücke - wem die wohl gehört? Und das neue Wohnungseigentumsrecht bezüglich der Balkonkraftwerke – wie wirkt es sich auf die große Wohnanlage am Ortsrand aus?

3) Den Markt abstecken. Wer Geschäfte machen will, braucht Abnehmer. Wie findest du die? Auch in digitalen Zeiten kannst (und solltest) du Zeitschriftenläden durchstöbern. Die ivw-Liste durchackern. Redigierende von wichtigen Tageszeitungen, von Hörfunk und Fernsehen. Wie finde ich eine attraktivere (und größere) Kundschaft?

In unserem Beispiel mit den Immobilien kannst du mit der lokalen Balkonkraftwerk-Erfahrung auf bundesweite Special-Interest- oder Fachzeitschriften aus dem Immobilienbereich zugehen u,nd dort um einen Auftrag pitchen.

4) Konkrete Themen sammeln, festhalten, ernten. Ohne ein System geht das nicht. Da baut sich jeder seine eigene Struktur auf. Meine habe ich hier festgehalten: So bringst du Ordnung in deine Themenideen. Kurz zusammengefasst: Ich sammle alles, was mir thematisch unter der Woche einfällt, auf einer digitalen Liste, und gehe dann einmal in der Woche "ernten" - ich nehme mir also einen eigenen Termin-Slot, um das Hauptthema der kommenden Woche festzulegen. Kriterien sind Aktualität/Saisonalität, Erfolgserwartung und - ok - ab und zu auch das Lustprinzip: Was mache ich eigentlich gern?

5) Die knackigen Themen zuspitzen. Du hast einen guten Themenbereich und ein gutes Arbeitsthema gefunden. Nun gilt es, das zuzuspitzen:

  • auf einen plakativen Themensatz (Tipp: rede darüber mit Leuten, die gar keine Ahnung vom Thema haben).
  • auf die richtigen Protagonisten (Menschen, die in deiner Geschichte auftauchen und sie tragen).
  • auf einen - gern überraschenden - Ort aus der Nachbarschaft, auf den du ein weltweites Thema herunter brichst.

Tipp: Hole die Leser dort ab, wo du sie vermutest.

6) Vom richtigen Zeitpunkt. Taylor Swift in Gelsenkirchen. Die Fußball-WM 2026 in Nordamerika. Zehn Jahre "Wir schaffen das". Klimakonferenz 2024 in Aserbaidschan. G7-Treffen 2025 in Kanada. Die Methode, aktuelle Anlässe mit Bezügen zu "deinem" Thema zu verschneiden, ist uralt, funktioniert aber immer wieder. Übrigens sogar mehrfach: Taylor Swift vor einem Jahr in Gelsenkirchen…

7) Ein bisschen Drama… Ich bin Reisejournalist. Da wird man eingeladen oder reist auch auf eigene Kosten irgendwohin, was man persönlich spannend findet. Aber dann fehlt der Anlass für die Geschichte. Da hilft es ungemein, die kleinen Probleme einer Region ein kleines bisschen zu dramatisieren. Welches Paradies ist nicht gefährdet? Welcher Traumspot wird nicht überrannt? Wo sind sie nicht vergangen, die früheren, noch viel authentischeren Jahre? Und schon hat man ein bisschen Emotion geschaffen statt nur das Thema "So schön ist's im schönen XY" abzuarbeiten.

8) Der Elefant im Raum. Höre dich um über dein Thema bei Menschen, die nicht aus deiner Blase sind. Was reden sie, was fragen sie vielleicht zu "deinen" Themen? Geh mal davon aus, dass die Themen, die dir von irgendwelchen PR-Agenturen und PKs eingeflüstert werden, auch vielen anderen eingeflüstert werden. Aber wenn du als Lokaljournalist einfach mit offenen Augen durch dein Viertel spazierst, wenn du auf der Klimakonferenz im Foyer zuhörst, wenn du als Kapitalanlage-Autorin die automatische Vervollständigung der Google-Suche zu deinen wichtigsten Unternehmen checkst, dann taucht er nicht selten auf: der Elefant im Raum, über den nie eine Pressemitteilung versandt werden wird.


Bearbeitung: Hans Werner Rodrian
Datum und Uhrzeit: 2024-08-20 19:38:31
Inhalt der Änderung

Wenn du in deiner geliebten Arbeit weiter frei, aber künftig erfolgreicher arbeiten willst, dann solltest du gute Themen anzubieten haben. Und du solltest die guten Themen gut anbieten können ( Was solltest du anbieten? ). Wie gelingt dir beides? Du solltest die von den Redaktionen nachgefragten, aber von anderen Freien bisher vernachlässigten Themenfelder innerhalb deines Tätigkeitsfelds! suchen und aus diesen Themenfeldern kontinuierlich mit knackigen neuen Themen auf deine Abnehmer schießen. Wie kann dir das gelingen? Hier sind einige Tipps.

1) Ein geeignetes Themenfeld finden: Dazu versetzt du dich am besten in die Situation möglicher Auftraggeber, prüfst, was die interessieren könnte, was dir auch Freude macht und wofür es einen Markt gibt. (Ausführlich haben wir das bereits hier dargestellt: So machst du dich stark.) Wichtig ist hier, dass du  zum einen etwas suchst, wo Nachfrage ist. Und zumn zweiten dein Themenfeld genau so lang verkleinerst und wieder vergrößerst, bis die Nachfrage noch gut bleibt, der Wettbewerb aber klein wird.

Beispiel: Du bist Lokaljournalistin. Dann kann es für dich Sinn machen, Themenfelder darauf abzuklopfen, wo du ein gutes Leserinteresse vermutest und verhältnismäßig viel inseriert, aber wenig berichtet wird. In der Gegend, wo ich wohne, sind das z.B. Immobilien. Natürlich sollte dich das Thema interessieren.  

2) Dieses Themenfeld pflegen: Stell dir dein Themenfeld als ein Gemüsebeet vor. Wenn du da nichts säst, ackerst, düngst und auch mal das Unkraut und die Schnecken entfernst, dann wirst du auch nichts nachhaltig ernten. Bleib also dran, halte die Kontakte, lies die Fachzeitschriften und geh auf die einschlägigen Events. Und höre nicht auf, Themenangebote abzufeuern. Die für dich wichtigen Redaktionen müssen immer wieder neu den Eindruck bekommen, dass es in diesem spannenden Bereich eigentlich nur einen Spezialisten gibt, nämlich dich.

In unserem Beispiel mit den lokalen Immobilien fällt dir vermutlich bald dieses eine Bauvorhaben auf, bei dem schon seit einem halben Jahr nichts voran geht und die gesamte Nachbarschaft längst tuschelt. Und die Baulücke - wem die wohl gehört? Und das neue Wohnungseigentumsrecht bezüglich der Balkonkraftwerke – wie wirkt es sich auf die große Wohnanlage am Ortsrand aus?

3) Den Markt abstecken. Wer Geschäfte machen will, braucht Abnehmer. Wie findest du die? Auch in digitalen Zeiten kannst (und solltest) du Zeitschriftenläden durchstöbern. Die ivw-Liste durchackern. Redigierende von wichtigen Tageszeitungen, von Hörfunk und Fernsehen  FB 146. Wie finde ich eine attraktivere (und größere) Kundschaft?

In unserem Beispiel mit den Immobilien kannst du mit der lokalen Balkonkraftwerk-Erfahrung auf bundesweite Special-Interest- oder Fachzeitschriften aus dem Immobilienbereich zugehen u,nd dort um einen Auftrag pitchen.

4) Konkrete Themen sammeln, festhalten, ernten. Ohne ein System geht das nicht. Da baut sich jeder seine eigene Struktur auf. Meine habe ich hier festgehalten: So bringst du Ordnung in deine Themenideen. Kurz zusammengefasst: Ich sammle alles, was mir thematisch unter der Woche einfällt, auf einer digitalen Liste, und gehe dann einmal in der Woche "ernten" - ich nehme mir also einen eigenen Termin-Slot, um das Hauptthema der kommenden Woche festzulegen. Kriterien sind Aktualität/Saisonalität, Erfolgserwartung und - ok - ab und zu auch das Lustprinzip: Was mache ich eigentlich gern?

5) Die knackigen Themen zuspitzen. Du hast einen guten Themenbereich und ein gutes Arbeitsthema gefunden. Nun gilt es, das zuzuspitzen:

  • auf einen plakativen Themensatz (Tipp: rede darüber mit Leuten, die gar keine Ahnung vom Thema haben).
  • auf die richtigen Protagonisten (Menschen, die in deiner Geschichte auftauchen und sie tragen).
  • auf einen - gern überraschenden - Ort aus der Nachbarschaft, auf den du ein weltweites Thema herunter brichst.

Tipp: Hole die Leser dort ab, wo du sie vermutest.

6) Vom richtigen Zeitpunkt. Taylor Swift in Gelsenkirchen. Die Fußball-WM 2026 in Nordamerika. Zehn Jahre "Wir schaffen das". Klimakonferenz 2024 in Aserbaidschan. G7-Treffen 2025 in Kanada. Die Methode, aktuelle Anlässe mit Bezügen zu "deinem" Thema zu verschneiden, ist uralt, funktioniert aber immer wieder. Übrigens sogar mehrfach: Taylor Swift vor einem Jahr in Gelsenkirchen…

7) Ein bisschen Drama… Ich bin Reisejournalist. Da wird man eingeladen oder reist auch auf eigene Kosten irgendwohin, was man persönlich spannend findet. Aber dann fehlt der Anlass für die Geschichte. Da hilft es ungemein, die kleinen Probleme einer Region ein kleines bisschen zu dramatisieren. Welches Paradies ist nicht gefährdet? Welcher Traumspot wird nicht überrannt? Wo sind sie nicht vergangen, die früheren, noch viel authentischeren Jahre? Und schon hat man ein bisschen Emotion geschaffen statt nur das Thema "So schön ist's im schönen XY" abzuarbeiten.

8) Der Elefant im Raum. Höre dich um über dein Thema bei Menschen, die nicht aus deiner Blase sind. Was reden sie, was fragen sie vielleicht zu "deinen" Themen? Geh mal davon aus, dass die Themen, die dir von irgendwelchen PR-Agenturen und PKs eingeflüstert werden, auch vielen anderen eingeflüstert werden. Aber wenn du als Lokaljournalist einfach mit offenen Augen durch dein Viertel spazierst, wenn du auf der Klimakonferenz im Foyer zuhörst, wenn du als Kapitalanlage-Autorin die automatische Vervollständigung der Google-Suche zu deinen wichtigsten Unternehmen checkst, dann taucht er nicht selten auf: der Elefant im Raum, über den nie eine Pressemitteilung versandt werden wird.  


Bearbeitung: Hans Werner Rodrian
Datum und Uhrzeit: 2024-08-20 19:25:40
Inhalt der Änderung

Wenn du in deiner geliebten Arbeit weiter frei, aber künftig erfolgreicher arbeiten willst, dann solltest du gute Themen anzubieten haben. Und du solltest die guten Themen gut anbieten können ( Was solltest du anbieten? ). Wie gelingt dir beides? Du solltest die von den Redaktionen nachgefragten, aber von anderen Freien bisher vernachlässigten Themenfelder innerhalb deines Tätigkeitsfelds! suchen und aus diesen Themenfeldern kontinuierlich mit knackigen neuen Themen auf deine Abnehmer schießen. Wie kann dir das gelingen? Hier sind einige Tipps.

1) Ein geeignetes Themenfeld finden: Dazu versetzt du dich am besten in die Situation möglicher Auftraggeber, prüfst, was die interessieren könnte, was dir auch Freude macht und wofür es einen Markt gibt. (Ausführlich haben wir das bereits hier dargestellt: So machst du dich stark.) Wichtig ist hier, dass du  zum einen etwas suchst, wo Nachfrage ist. Und zumn zweiten dein Themenfeld genau so lang verkleinerst und wieder vergrößerst, bis die Nachfrage noch gut bleibt, der Wettbewerb aber klein wird.

Beispiel: Du bist Lokaljournalistin. Dann kann es für dich Sinn machen, Themenfelder darauf abzuklopfen, wo du ein gutes Leserinteresse vermutest und verhältnismäßig viel inseriert, aber wenig berichtet wird. In der Gegend, wo ich wohne, sind das z.B. Immobilien. Natürlich sollte dich das Thema interessieren.  

2) Dieses Themenfeld pflegen: Stell dir dein Themenfeld als ein Gemüsebeet vor. Wenn du da nichts säst, ackerst, düngst und auch mal das Unkraut und die Schnecken entfernst, dann wirst du auch nichts nachhaltig ernten. Bleib also dran, halte die Kontakte, lies die Fachzeitschriften und geh auf die einschlägigen Events. Und höre nicht auf, Themenangebote abzufeuern. Die für dich wichtigen Redaktionen müssen immer wieder neu den Eindruck bekommen, dass es in diesem spannenden Bereich eigentlich nur einen Spezialisten gibt, nämlich dich.

3) Den Markt abstecken. Wer Geschäfte machen will, braucht Abnehmer. Wie findest du die? Auch in digitalen Zeiten kannst (und solltest) du Zeitschriftenläden durchstöbern. Die ivw-Liste durchackern. Redigierende von wichtigen Tageszeitungen, von Hörfunk und Fernsehen  FB 146. Wie finde ich eine attraktivere (und größere) Kundschaft?

4) Konkrete Themen sammeln, festhalten, ernten. Ohne ein System geht das nicht. Da baut sich jeder seine eigene Struktur auf. Meine habe ich hier festgehalten: So bringst du Ordnung in deine Themenideen. Kurz zusammengefasst: Ich sammle alles, was mir thematisch unter der Woche einfällt, auf einer digitalen Liste, und gehe dann einmal in der Woche "ernten" - ich nehme mir also einen eigenen Termin-Slot, um das Hauptthema der kommenden Woche festzulegen. Kriterien sind Aktualität/Saisonalität, Erfolgserwartung und - ok - ab und zu auch das Lustprinzip: Was mache ich eigentlich gern?

5) Die knackigen Themen zuspitzen. Du hast einen guten Themenbereich und ein gutes Arbeitsthema gefunden. Nun gilt es, das zuzuspitzen:

  • auf einen plakativen Themensatz (Tipp: rede darüber mit Leuten, die gar keine Ahnung vom Thema haben).
  • auf die richtigen Protagonisten (Menschen, die in deiner Geschichte auftauchen und sie tragen).
  • auf einen - gern überraschenden - Ort aus der Nachbarschaft, auf den du ein weltweites Thema herunter brichst.

Tipp: Hole die Leser dort ab, wo du sie vermutest.

6) Vom richtigen Zeitpunkt. Taylor Swift in Gelsenkirchen. Die Fußball-WM 2026 in Nordamerika. Zehn Jahre "Wir schaffen das". Klimakonferenz 2024 in Aserbaidschan. G7-Treffen 2025 in Kanada. Die Methode, aktuelle Anlässe mit Bezügen zu "deinem" Thema zu verschneiden, ist uralt, funktioniert aber immer wieder. Übrigens sogar mehrfach: Taylor Swift vor einem Jahr in Gelsenkirchen…

7) Ein bisschen Drama… Ich bin Reisejournalist. Da wird man eingeladen oder reist auch auf eigene Kosten irgendwohin, was man persönlich spannend findet. Aber dann fehlt der Anlass für die Geschichte. Da hilft es ungemein, die kleinen Probleme einer Region ein kleines bisschen zu dramatisieren. Welches Paradies ist nicht gefährdet? Welcher Traumspot wird nicht überrannt? Wo sind sie nicht vergangen, die früheren, noch viel authentischeren Jahre? Und schon hat man ein bisschen Emotion geschaffen statt nur das Thema "So schön ist's im schönen XY" abzuarbeiten.

8) Der Elefant im Raum. Höre dich um über dein Thema bei Menschen, die nicht aus deiner Blase sind. Was reden sie, was fragen sie vielleicht zu "deinen" Themen? Geh mal davon aus, dass die Themen, die dir von irgendwelchen PR-Agenturen und PKs eingeflüstert werden, auch vielen anderen eingeflüstert werden. Aber wenn du als Lokaljournalist einfach mit offenen Augen durch dein Viertel spazierst, wenn du auf der Klimakonferenz im Foyer zuhörst, wenn du als Kapitalanlage-Autorin die automatische Vervollständigung der Google-Suche zu deinen wichtigsten Unternehmen checkst, dann taucht er nicht selten auf: der Elefant im Raum, über den nie eine Pressemitteilung versandt werden wird.  


Bearbeitung: Hans Werner Rodrian
Datum und Uhrzeit: 2024-08-06 18:59:29
Inhalt der Änderung

Wenn du frei arbeitest und Redaktionen von dir überzeugen willst, dann solltest du gute Themen anzubieten haben. Und du solltest die guten Themen gut anbieten können ( Was solltest du anbieten? ). Wie gelingt dir beides? Du solltest ein von den Redaktionen nachgefragtes, aber von anderen Freien bisher vernachlässigtes Themenfeld besetzen und aus diesem Themenfeld kontinuierlich mit knackigen neuen Themen auf deine Abnehmer schießen. Wie kann dir das gelingen? Hier sind acht Tipps.

1) Ein geeignetes Themenfeld finden: Dazu gehst du am besten in dich, prüfst, was du außer Journalismus gut kannst, was dir auch Freude macht und wofür es einen Markt gibt. (Ausführlich haben wir das bereits hier dargestellt: So machst du dich stark.) Wichtig ist hier, dass du dein Themenfeld genau so lang verkleinerst und wieder vergrößerst, bis die Nachfrage noch gut bleibt, der Wettbewerb aber klein wird.

2) Dieses Themenfeld pflegen: Stell dir dein Themenfeld als ein Gemüsebeet vor. Wenn du da nichts säst, ackerst, düngst und auch mal das Unkraut und die Schnecken entfernst, dann wirst du auch nichts nachhaltig ernten. Bleib also dran, halte die Kontakte, lies die Fachzeitschriften und geh auf die einschlägigen Events. Und höre nicht auf, Themenangebote abzufeuern. Die für dich wichtigen Redaktionen müssen immer wieder neu den Eindruck bekommen, dass es in diesem spannenden Bereich eigentlich nur einen Spezialisten gibt, nämlich dich.

3) Den Markt abstecken. Wer Geschäfte machen will, braucht Abnehmer. Wie findest du die? Auch in digitalen Zeiten kannst (und solltest) du Zeitschriftenläden durchstöbern. Die ivw-Liste durchackern. Redigierende von wichtigen Tageszeitungen, von Hörfunk und Fernsehen  FB 146. Wie finde ich eine attraktivere (und größere) Kundschaft?

4) Konkrete Themen sammeln, festhalten, ernten. Ohne ein System geht das nicht. Da baut sich jeder seine eigene Struktur auf. Meine habe ich hier festgehalten: So bringst du Ordnung in deine Themenideen. Kurz zusammengefasst: Ich sammle alles, was mir thematisch unter der Woche einfällt, auf einer digitalen Liste, und gehe dann einmal in der Woche "ernten" - ich nehme mir also einen eigenen Termin-Slot, um das Hauptthema der kommenden Woche festzulegen. Kriterien sind Aktualität/Saisonalität, Erfolgserwartung und - ok - ab und zu auch das Lustprinzip: Was mache ich eigentlich gern?

5) Die knackigen Themen zuspitzen. Du hast einen guten Themenbereich und ein gutes Arbeitsthema gefunden. Nun gilt es, das zuzuspitzen:

  • auf einen plakativen Themensatz (Tipp: rede darüber mit Leuten, die gar keine Ahnung vom Thema haben).
  • auf die richtigen Protagonisten (Menschen, die in deiner Geschichte auftauchen und sie tragen).
  • auf einen - gern überraschenden - Ort aus der Nachbarschaft, auf den du ein weltweites Thema herunter brichst.

Tipp: Hole die Leser dort ab, wo du sie vermutest.

6) Vom richtigen Zeitpunkt. Taylor Swift in Gelsenkirchen. Die Fußball-WM 2026 in Nordamerika. Zehn Jahre "Wir schaffen das". Klimakonferenz 2024 in Aserbaidschan. G7-Treffen 2025 in Kanada. Die Methode, aktuelle Anlässe mit Bezügen zu "deinem" Thema zu verschneiden, ist uralt, funktioniert aber immer wieder. Übrigens sogar mehrfach: Taylor Swift vor einem Jahr in Gelsenkirchen…

7) Ein bisschen Drama… Ich bin Reisejournalist. Da wird man eingeladen oder reist auch auf eigene Kosten irgendwohin, was man persönlich spannend findet. Aber dann fehlt der Anlass für die Geschichte. Da hilft es ungemein, die kleinen Probleme einer Region ein kleines bisschen zu dramatisieren. Welches Paradies ist nicht gefährdet? Welcher Traumspot wird nicht überrannt? Wo sind sie nicht vergangen, die früheren, noch viel authentischeren Jahre? Und schon hat man ein bisschen Emotion geschaffen statt nur das Thema "So schön ist's im schönen XY" abzuarbeiten.

8) Der Elefant im Raum. Höre dich um über dein Thema bei Menschen, die nicht aus deiner Blase sind. Was reden sie, was fragen sie vielleicht zu "deinen" Themen? Geh mal davon aus, dass die Themen, die dir von irgendwelchen PR-Agenturen und PKs eingeflüstert werden, auch vielen anderen eingeflüstert werden. Aber wenn du als Lokaljournalist einfach mit offenen Augen durch dein Viertel spazierst, wenn du auf der Klimakonferenz im Foyer zuhörst, wenn du als Kapitalanlage-Autorin die automatische Vervollständigung der Google-Suche zu deinen wichtigsten Unternehmen checkst, dann taucht er nicht selten auf: der Elefant im Raum, über den nie eine Pressemitteilung versandt werden wird.  


Bearbeitung: Hans Werner Rodrian
Datum und Uhrzeit: 2024-07-24 17:44:23
Inhalt der Änderung

Wenn du frei arbeitest und Redaktionen von dir überzeugen willst, dann solltest du gute Themen anzubieten haben. Und du solltest die guten Themen gut anbieten können ( Was solltest du anbieten? ). Wie gelingt dir beides? Du solltest ein von den Redaktionen nachgefragtes, aber von anderen Freien bisher vernachlässigtes Themenfeld besetzen und aus diesem Themenfeld kontinuierlich mit knackigen neuen Themen auf deine Abnehmer schießen. Wie kann dir das gelingen? Hier sind acht Tipps.

1) Ein geeignetes Themenfeld finden: Dazu gehst du am besten in dich, prüfst, was du außer Journalismus gut kannst, was dir auch Freude macht und wofür es einen Markt gibt. (Ausführlich haben wir das bereits hier dargestellt: So machst du dich stark.) Wichtig ist hier, dass du dein Themenfeld genau so lang verkleinerst und wieder vergrößerst, bis die Nachfrage noch gut bleibt, der Wettbewerb aber klein wird.

2) Dieses Themenfeld pflegen: Stell dir dein Themenfeld als ein Gemüsebeet vor. Wenn du da nichts säst, ackerst, düngst und auch mal das Unkraut und die Schnecken entfernst, dann wirst du auch nichts nachhaltig ernten. Bleib also dran, halte die Kontakte, lies die Fachzeitschriften und geh auf die einschlägigen Events. Und höre nicht auf, Themenangebote abzufeuern. Die für dich wichtigen Redaktionen müssen immer wieder neu den Eindruck bekommen, dass es in diesem spannenden Bereich eigentlich nur einen Spezialisten gibt, nämlich dich.

3) Den Markt abstecken. Wer Geschäfte machen will, braucht Abnehmer. Wie findest du die? Auch in digitalen Zeiten kannst (und solltest) du Zeitschriftenläden durchstöbern. Die ivw-Liste durchackern. Redigierende von wichtigen Tageszeitungen, von Hörfunk und Fernsehen  FB 146. Wie finde ich eine attraktivere (und größere) Kundschaft?

4) Konkrete Themen sammeln, festhalten, ernten. Ohne ein System geht das nicht. Da baut sich jeder seine eigene Struktur auf. Meine habe ich hier festgehalten: So bringst du Ordnung in deine Themenideen. Kurz zusammengefasst: Ich sammle alles, was mir thematisch unter der Woche einfällt, auf einer digitalen Liste, und gehe dann einmal in der Woche "ernten" - ich nehme mir also einen eigenen Termin-Slot, um das Hauptthema der kommenden Woche festzulegen. Kriterien sind Aktualität/Saisonalität, Erfolgserwartung und - ok - ab und zu auch das Lustprinzip: Was mache ich eigentlich gern?

5) Die knackigen Themen zuspitzen. Du hast einen guten Themenbereich und ein gutes Arbeitsthema gefunden. Nun gilt es, das zuzuspitzen:

  • auf einen plakativen Themensatz (Tipp: rede darüber mit Leuten, die gar keine Ahnung vom Thema haben).
  • auf die richtigen Protagonisten (Menschen, die in deiner Geschichte auftauchen und sie tragen).
  • auf einen - gern überraschenden - Ort aus der Nachbarschaft, auf den du ein weltweites Thema herunter brichst.

Tipp: Hole die Leser dort ab, wo du sie vermutest.

6) Vom richtigen Zeitpunkt. Taylor Swift in Gelsenkirchen. Die Fußball-WM 2026 in Nordamerika. Zehn Jahre "Wir schaffen das". Klimakonferenz 2024 in Aserbaidschan. G7-Treffen 2025 in Kanada. Die Methode, aktuelle Anlässe mit Bezügen zu "deinem" Thema zu verschneiden, ist uralt, funktioniert aber immer wieder. Übrigens sogar mehrfach: Taylor Swift vor einem Jahr in Gelsenkirchen…

7) Ein bisschen Drama… Ich bin Reisejournalist. Da wird man eingeladen oder reist auch auf eigene Kosten irgendwohin, was man persönlich spannend findet. Aber dann fehlt der Anlass für die Geschichte. Da hilft es ungemein, die kleinen Probleme einer Region ein kleines bisschen zu dramatisieren. Welches Paradies ist nicht gefährdet? Welcher Traumspot wird nicht überrannt? Wo sind sie nicht vergangen, die früheren, noch viel authentischeren Jahre? Und schon hat man ein bisschen Emotion geschaffen statt nur das Thema "So schön ist's im schönen XY" abzuarbeiten.

8) Der Elefant im Raum. Höre dich um über dein Thema bei Menschen, die nicht aus deiner Blase sind. Was reden sie, was fragen sie vielleicht zu "deinen" Themen? Geh mal davon aus, dass die Themen, die dir von irgendwelchen PR-Agenturen und PKs eingeflüstert werden, auch vielen anderen eingeflüstert werden. Aber wenn du als Lokaljournalist einfach mit offenen Augen durch dein Viertel spazierst, wenn du auf der Klimakonferenz im Foyer zuhörst, wenn du als Kapitalanlage-Autorin die automatische Vervollständigung der Google-Suche zu deinen wichtigsten Unternehmen checkst, dann taucht er nicht selten auf: der Elefant im Raum, über den nie eine Pressemitteilung versandt werden wird.  


Bearbeitung: Hans Werner Rodrian
Datum und Uhrzeit: 2024-07-24 17:44:22
Inhalt der Änderung

Wenn du frei arbeitest und Redaktionen von dir überzeugen willst, dann solltest du gute Themen anzubieten haben. Und du solltest die guten Themen gut anbieten können ( Was solltest du anbieten? ). Wie gelingt dir beides? Du solltest ein von den Redaktionen nachgefragtes, aber von anderen Freien bisher vernachlässigtes Themenfeld besetzen und aus diesem Themenfeld kontinuierlich mit knackigen neuen Themen auf deine Abnehmer schießen. Wie kann dir das gelingen? Hier sind acht Tipps.

1) Ein geeignetes Themenfeld finden: Dazu gehst du am besten in dich, prüfst, was du außer Journalismus gut kannst, was dir auch Freude macht und wofür es einen Markt gibt. (Ausführlich haben wir das bereits hier dargestellt: So machst du dich stark.) Wichtig ist hier, dass du dein Themenfeld genau so lang verkleinerst und wieder vergrößerst, bis die Nachfrage noch gut bleibt, der Wettbewerb aber klein wird.

2) Dieses Themenfeld pflegen: Stell dir dein Themenfeld als ein Gemüsebeet vor. Wenn du da nichts säst, ackerst, düngst und auch mal das Unkraut und die Schnecken entfernst, dann wirst du auch nichts nachhaltig ernten. Bleib also dran, halte die Kontakte, lies die Fachzeitschriften und geh auf die einschlägigen Events. Und höre nicht auf, Themenangebote abzufeuern. Die für dich wichtigen Redaktionen müssen immer wieder neu den Eindruck bekommen, dass es in diesem spannenden Bereich eigentlich nur einen Spezialisten gibt, nämlich dich.

3) Den Markt abstecken. Wer Geschäfte machen will, braucht Abnehmer. Wie findest du die? Auch in digitalen Zeiten kannst (und solltest) du Zeitschriftenläden durchstöbern. Die ivw-Liste durchackern. Redigierende von wichtigen Tageszeitungen, von Hörfunk und Fernsehen  FB 146. Wie finde ich eine attraktivere (und größere) Kundschaft?

4) Konkrete Themen sammeln, festhalten, ernten. Ohne ein System geht das nicht. Da baut sich jeder seine eigene Struktur auf. Meine habe ich hier festgehalten: So bringst du Ordnung in deine Themenideen. Kurz zusammengefasst: Ich sammle alles, was mir thematisch unter der Woche einfällt, auf einer digitalen Liste, und gehe dann einmal in der Woche "ernten" - ich nehme mir also einen eigenen Termin-Slot, um das Hauptthema der kommenden Woche festzulegen. Kriterien sind Aktualität/Saisonalität, Erfolgserwartung und - ok - ab und zu auch das Lustprinzip: Was mache ich eigentlich gern?

5) Die knackigen Themen zuspitzen. Du hast einen guten Themenbereich und ein gutes Arbeitsthema gefunden. Nun gilt es, das zuzuspitzen:

  • auf einen plakativen Themensatz (Tipp: rede darüber mit Leuten, die gar keine Ahnung vom Thema haben).
  • auf die richtigen Protagonisten (Menschen, die in deiner Geschichte auftauchen und sie tragen).
  • auf einen - gern überraschenden - Ort aus der Nachbarschaft, auf den du ein weltweites Thema herunter brichst.

Tipp: Hole die Leser dort ab, wo du sie vermutest.

6) Vom richtigen Zeitpunkt. Taylor Swift in Gelsenkirchen. Die Fußball-WM 2026 in Nordamerika. Zehn Jahre "Wir schaffen das". Klimakonferenz 2024 in Aserbaidschan. G7-Treffen 2025 in Kanada. Die Methode, aktuelle Anlässe mit Bezügen zu "deinem" Thema zu verschneiden, ist uralt, funktioniert aber immer wieder. Übrigens sogar mehrfach: Taylor Swift vor einem Jahr in Gelsenkirchen…

7) Ein bisschen Drama… Ich bin Reisejournalist. Da wird man eingeladen oder reist auch auf eigene Kosten irgendwohin, was man persönlich spannend findet. Aber dann fehlt der Anlass für die Geschichte. Da hilft es ungemein, die kleinen Probleme einer Region ein kleines bisschen zu dramatisieren. Welches Paradies ist nicht gefährdet? Welcher Traumspot wird nicht überrannt? Wo sind sie nicht vergangen, die früheren, noch viel authentischeren Jahre? Und schon hat man ein bisschen Emotion geschaffen statt nur das Thema "So schön ist's im schönen XY" abzuarbeiten.

8) Der Elefant im Raum. Höre dich um über dein Thema bei Menschen, die nicht aus deiner Blase sind. Was reden sie, was fragen sie vielleicht zu "deinen" Themen? Geh mal davon aus, dass die Themen, die dir von irgendwelchen PR-Agenturen und PKs eingeflüstert werden, auch vielen anderen eingeflüstert werden. Aber wenn du als Lokaljournalist einfach mit offenen Augen durch dein Viertel spazierst, wenn du auf der Klimakonferenz im Foyer zuhörst, wenn du als Kapitalanlage-Autorin die automatische Vervollständigung der Google-Suche zu deinen wichtigsten Unternehmen checkst, dann taucht er nicht selten auf: der Elefant im Raum, über den nie eine Pressemitteilung versandt werden wird.