Redaktionelle Bearbeitung

Der Artikel wurde ursprünglich verfasst von: Hans Werner Rodrian

Revisionen

Bearbeitung: Hans Werner Rodrian
Datum und Uhrzeit: 2023-11-14 14:25:42
Inhalt der Änderung

Auftraggebende mögen keine Überraschungen. Aber jeder größere Auftrag birgt welche. Also lass deine Redakteurin daran teilhaben.

Den Auftraggebenden auf Stand halten

Beim Erreichen von Meilensteinen des Auftrags schickst du eine Mail. Das ist z.B. bei einer Reportage, wenn du von der Vor-Ort-Recherche zurückkommst. Bei einem Interview, wenn du den Termin gemacht hast, und noch mal, wenn das Interview stattgefunden hat. Bei einem größeren Projekt wie z.B. einem Buch meldest du dich jeden Montag oder einmal im Monat.

Wichtig dabei: Probleme nicht verschweigen. Das Wetter war schlecht, die Fotos sehen regnerisch aus? Sprich es an! Der Protagonist steht gar nicht mehr für die ihm zugedachte Rolle? Informiere den Auftraggebenden! Die vorgesehene Expertin ist in Urlaub? Gib eine kurze Info, wie du das auffangen willst. Du bist krank, musst andere Sachen reinschieben? Mach wenigstens eine Andeutung! Es waren 10.000 Zeichen vereinbart, der Sachverhalt gibt aber nur 5.000 her oder lässt sich nicht unter 15.000 darstellen? Teile es mit, sobald du dir selbst sicher bist.  

Und nenne am besten immer schon einen Lösungsweg.

Pünktlich liefern, Deadlines nicht reißen, dich auf keinen Fall wegducken

Nicht Genialität, sondern Verlässlichkeit ist die Nummer eins bei allen Redakteurinnen und Redakteuren. Und Verlässlichkeit zeigst du, indem du nicht irgendetwas, sondern das Vereinbarte lieferst und zwar pünktlich. Pünktlich heißt bei einem sechs Wochen vorher vereinbarten Text, dass du zwei, drei Tage vor der Deadline fertig bist. Und bei einem kurzfristigen Stück auch nicht erst abends, wenn die Redakteurin heimgehen will.

Ein bisschen Extraluft planst du aus einem weiteren Grund ein: Du solltest grundsätzlich nur von vier Augen gelesene Texte abgeben. Das bedeutet, auch wenn es noch so schwer fällt: Du liest den eigenen Text noch einmal ganz – und ganz kritisch – durch. Und du hast dir rechtzeitig eine Kollegin gesucht, mit der du ein Redigiertandem bildest: Du liest ihre und sie deine Texte gegen. Das kostet Zeit, schafft aber viel Zufriedenheit beim Kunden. 

Was wie abliefern?

den Text: in der vereinbarten Länge (!), mehr als zehn Prozent Diskrepanz gehen gar nicht.

das Format: Klassisch ist immer noch die Word-Datei, heute meist unformatiert (weil der Redakteur den Text ja doch als erstes in sein Redaktionssystem einfließen lässt). Manche Redaktionen haben aber auch spezielle Vorgaben. Das fragst du bei einem Neukunden am besten rechtzeitig ab.

auf welchem Weg? Falls du Bilder oder Bewegtbild lieferst, dann ist eine Lieferung über deine Cloud am sinnvollsten. Wenn es gar nicht anders geht, dann benutze Wetransfer oder einen ähnlichen Dienst. Auf gar keinen Fall solltest du Bilder oder Videos per Mail versenden, denn das kommt beim Empfänger oft ganz anders an als von dir erwartet. 

mit welchem Anschreiben? In den Betreff soll "Bestellter Text" o.ä. Und drunter, aus was alles die Lieferung besteht. Und die Info, wie du in den kommenden Tagen verfügbar bist. Und die Bitte, dass der Auftraggebende kurz den Empfang bestätigt, weil ja auch schon Mails im Spam gelandet sind.

Mit Rechnung? Vor allem bei Folgeaufträgen (wenn größere Überarbeitungen nicht zu erwarten sind) kannst du der Leistung auch sofort die Rechnung beifügen. Sonst nach der Abnahme (siehe unten).