Redaktionelle Bearbeitung

Der Artikel wurde ursprünglich verfasst von: Michael Hirschler

Revisionen

Bearbeitung: Michael Hirschler
Datum und Uhrzeit: 2023-11-07 14:19:50
Inhalt der Änderung

Um welches Risiko geht es?

Selbst wenn Du es wolltest - Du wirst nicht ewig arbeiten können. Irgendwann macht der Körper, manchmal auch die Seele schlapp (burn out), oder den Redaktionen gefallen Dein Stil, Deine Sichtweise oder schlichtweg Dein Gesicht nicht mehr. Einen Rechtsanspruch auf Veröffentlichung gibt es auch nach Jahrzehnten treuer Mitarbeit nicht, und Altersdiskriminierung zu beweisen wird auch schwer sein, also kannst Du irgendwann nichts mehr verkaufen.

Die Ansprüche aus der gesetzlichen Rentenversicherung fallen für die meisten Freien allerdings mager aus. Wer wenig einzahlt, erhält wenig Rente, so die Logik der Rentenversicherung. Da die meisten Freien wenig einzahlen (können), fällt ihre Rente meist sehr niedrig aus. Oft ist die gesetzliche Grundsicherung höher, aber auch diese ist nur sehr übersichtlich. Wer in Ehe, Lebenspartnerschaft oder -gemeinschaft zusammen mit einer anderen Person lebt, wird deren Einkommen angerechnet bekommen und erhält dann meist nicht einmal Grundsicherungsleistungen.

Wer im Alter ordentlich Geld haben möchte, kommt daher um einen privaten Ansparprozess nicht herum. Wie kann Geld am besten angelegt werden? Diese Frage ist sehr heiß umstritten, geht es doch um viel Geld. Viele Firmen leben von der Geldanlage, beispielsweise Banken oder Versicherungen. Wirklich neutrale Beratung kann kaum erwartet werden.

Zunächst einmal ist klar: Du musst überhaupt erst einmal Geld übrig haben. Es macht keinen Sinn, im Überschwang einen Vertrag mit hoher Einzahlung zu vereinbaren, der nach einigen Jahren reumütig gekündigt werden muss. Oft gehen bei vorzeitiger Kündigung mindestens die bis dahin verdienten Zinsen weitgehend verloren, hinzu kommen Gebühren und sonstige Kosten.

Eine Rolle kann spielen, ob Du Zuschüsse zu Deinem Vertrag bekommst. Bei freier Mitarbeit an Rundfunkanstalten kannst Du für die Pensionskasse Rundfunk beispielsweise 4 Prozent Zuschuss zu Deiner Einzahlung bekommen, wenn Du selbst auch 4 Prozent einzahlst. Bei einigen Rundfunkanstalten kannst Du alternativ diesen "4-plus-4-Zuschuss" auch für einen Versicherungsvertrag bei der Versorgungswerk der Presse GmbH erhalten.

Eine weitere Rolle können staatliche Zuschüsse sowie der praktische Nutzen spielen. Wenn Du beispielsweise eine Wohnung kaufst, kannst Du bei geringem Einkommen eventuell Zuschüsse erhalten. Wenn Du ein Haus kaufst, können Zuschüsse für Solaranlagen oder energetische Modernisierungsmaßnahmen ins Spiel kommen. Und Du kannst selbst in der Wohnung bzw. dem Haus wohnen und sparst so die Miete! In jedem Fall hast Du (hoffentlich) irgendwann Wohnung oder Haus abbezahlt und wohnst mietfrei. Wenn Du im Alter Geld brauchst, kannst Du die Wohnung oder das Haus verkaufen und in eine günstigere Mietwohnung ziehen (oder ins günstigere Ausland, wo Du ohnehin immer leben wolltest).

Zuschüsse gibt es auch zu einer bestimmten Form der Altersvorsorge, der so genannten Riester-Rente. Wegen strenger Anlagevorschriften für die Versicherungen gilt sie allgemein als wenig renditekräftig, aber auch hier sollte nicht vorschnell zu negativ geurteilt werden. Die Rürup-Rente kann für aktuelle Steuervorteile sorgen. Hier ist aber eine sehr individuelle Prüfung erforderlich, beispielsweise ob diese Steuervorteile spätere Belastungen durch nachgelagerte Besteuerung aufwiegen.

Geld kann auch angelegt werden, wenn in ein eigenes Unternehmen investiert wird. Mit dem Aufbau einer eigenen GmbH und einem kleinen Medienhaus bzw. einer Agentur mit einigen Mitarbeitenden kann ein echter Vermögenswert geschaffen werden. Im Alter können die Anteile an der GmbH dann ganz oder teilweise verkauft werden.

Wer dagegen "Geld für sich arbeiten lassen" möchte, hat viele Optionen offen. Wer Zeit und Analysefähigkeiten hat, wird Aktien vielleicht einfach selbst kaufen. Andere werden auf Aktienfonds bzw. ETF-Fonds setzen, wo Risiken diversifiziert werden und das Management die Entscheidungen trifft. Banken bieten Sparpläne an, Versicherungsgesellschaften so genannte Kapitallebensversicherungen, bei der eine Risikolebensversicherung mit dem gleichzeitigen Aufbau von Kapitalansprüchen kombiniert wird. Wenn Fonds, Banken oder Versicherungen eingeschaltet werden, fallen offene und manchmal nicht so leicht erkennbare weitere Gebühren an. Deswegen sollte ein Abschluss solcher langfristiger Verträge besonders gut überlegt werden. Wenn du dich für Versicherungen entscheidest, solltest du dir in jedem Fall auch die Angebote der Versorgungswerk der Presse GmbH anschauen, weil dieses Versicherungsangebot unter anderen vom DJV als Gesellschafter getragen wird, speziell auf die journalistische und freie Berufsgruppe zugeschnitten ist und wegen des Verzichts der Gesellschafter auf Dividenden in der Regel überdurchschnittliche Ergebnisse vorweisen kann.

Eine Rolle muss auch spielen, wie die Altersvorsorge in der Auszahlungsphase behandelt wird. Je nach Anlageform können Beiträge bei der Krankenkasse fällig werden oder Steuern. Wer beispielsweise Auszahlungen aus der Kapitallebensversicherung erhält, muss dafür Krankenkassenbeiträge zahlen, sofern während des Arbeitsverhältnisses oder der freien Mitarbeit dafür Zuschüsse vom Sender oder der Firma gezahlt wurden.

Eine private Altersvorsorge ist eine langfristige, individuelle Entscheidung, für die du dir in jedem Fall die Meinungen von allen Seiten anhören solltest, bevor du dich entscheidest. Denn meistens ist die schlechteste oder kostenträchtigste Entscheidung bei der Altersversorgung nicht der Abschluss eines Vertrags, sondern dessen überstürzte Auflösung, bei der dann unter Umständen nur wenig Geld übrig bleibt.

Infos auch unter djv.de/versicherungen

siehe auch So klappt's mit der Alltersvorsorge.


Bearbeitung: Michael Hirschler
Datum und Uhrzeit: 2023-08-02 10:32:42
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Um welches Risiko geht es?

Selbst wenn Du es wolltest - Du wirst nicht ewig arbeiten können. Irgendwann macht der Körper, manchmal auch die Seele schlapp (burn out), oder den Redaktionen gefallen Dein Stil, Deine Sichtweise oder schlichtweg Dein Gesicht nicht mehr. Einen Rechtsanspruch auf Veröffentlichung gibt es auch nach Jahrzehnten treuer Mitarbeit nicht, und Altersdiskriminierung zu beweisen wird auch schwer sein, also kannst Du irgendwann nichts mehr verkaufen.

Die Ansprüche aus der gesetzlichen Rentenversicherung fallen für die meisten Freien allerdings mager aus. Wer wenig einzahlt, erhält wenig Rente, so die Logik der Rentenversicherung. Da die meisten Freien wenig einzahlen (können), fällt ihre Rente meist sehr niedrig aus. Oft ist die gesetzliche Grundsicherung höher, aber auch diese ist nur sehr übersichtlich. Wer in Ehe, Lebenspartnerschaft oder -gemeinschaft zusammen mit einer anderen Person lebt, wird deren Einkommen angerechnet bekommen und erhält dann meist nicht einmal Grundsicherungsleistungen.

Wer im Alter ordentlich Geld haben möchte, kommt daher um einen privaten Ansparprozess nicht herum. Wie kann Geld am besten angelegt werden? Diese Frage ist sehr heiß umstritten, geht es doch um viel Geld. Viele Firmen leben von der Geldanlage, beispielsweise Banken oder Versicherungen. Wirklich neutrale Beratung kann kaum erwartet werden.

Zunächst einmal ist klar: Du musst überhaupt erst einmal Geld übrig haben. Es macht keinen Sinn, im Überschwang einen Vertrag mit hoher Einzahlung zu vereinbaren, der nach einigen Jahren reumütig gekündigt werden muss. Oft gehen bei vorzeitiger Kündigung mindestens die bis dahin verdienten Zinsen weitgehend verloren, hinzu kommen Gebühren und sonstige Kosten.

Eine Rolle kann spielen, ob Du Zuschüsse zu Deinem Vertrag bekommst. Bei freier Mitarbeit an Rundfunkanstalten kannst Du für die Pensionskasse Rundfunk beispielsweise 4 Prozent Zuschuss zu Deiner Einzahlung bekommen, wenn Du selbst auch 4 Prozent einzahlst. Bei einigen Rundfunkanstalten kannst Du alternativ diesen "4-plus-4-Zuschuss" auch für einen Versicherungsvertrag bei der Versorgungswerk der Presse GmbH erhalten.

Eine weitere Rolle können staatliche Zuschüsse sowie der praktische Nutzen spielen. Wenn Du beispielsweise eine Wohnung kaufst, kannst Du bei geringem Einkommen eventuell Zuschüsse erhalten. Wenn Du ein Haus kaufst, können Zuschüsse für Solaranlagen oder energetische Modernisierungsmaßnahmen ins Spiel kommen. Und Du kannst selbst in der Wohnung bzw. dem Haus wohnen und sparst so die Miete! In jedem Fall hast Du (hoffentlich) irgendwann Wohnung oder Haus abbezahlt und wohnst mietfrei. Wenn Du im Alter Geld brauchst, kannst Du die Wohnung oder das Haus verkaufen und in eine günstigere Mietwohnung ziehen (oder ins günstigere Ausland, wo Du ohnehin immer leben wolltest).

Zuschüsse gibt es auch zu einer bestimmten Form der Altersvorsorge, der so genannten Riester-Rente. Wegen strenger Anlagevorschriften für die Versicherungen gilt sie allgemein als wenig renditekräftig, aber auch hier sollte nicht vorschnell zu negativ geurteilt werden. Die Rürup-Rente kann für aktuelle Steuervorteile sorgen. Hier ist aber eine sehr individuelle Prüfung erforderlich, beispielsweise ob diese Steuervorteile spätere Belastungen durch nachgelagerte Besteuerung aufwiegen.

Geld kann auch angelegt werden, wenn in ein eigenes Unternehmen investiert wird. Mit dem Aufbau einer eigenen GmbH und einem kleinen Medienhaus bzw. einer Agentur mit einigen Mitarbeitenden kann ein echter Vermögenswert geschaffen werden. Im Alter können die Anteile an der GmbH dann ganz oder teilweise verkauft werden.

Wer dagegen "Geld für sich arbeiten lassen" möchte, hat viele Optionen offen. Wer Zeit und Analysefähigkeiten hat, wird Aktien vielleicht einfach selbst kaufen. Andere werden auf Aktienfonds bzw. ETF-Fonds setzen, wo Risiken diversifiziert werden und das Management die Entscheidungen trifft. Banken bieten Sparpläne an, Versicherungsgesellschaften so genannte Kapitallebensversicherungen, bei der eine Risikolebensversicherung mit dem gleichzeitigen Aufbau von Kapitalansprüchen kombiniert wird. Wenn Fonds, Banken oder Versicherungen eingeschaltet werden, fallen offene und manchmal nicht so leicht erkennbare weitere Gebühren an. Deswegen sollte ein Abschluss solcher langfristiger Verträge besonders gut überlegt werden. Wenn du dich für Versicherungen entscheidest, solltest du dir in jedem Fall auch die Angebote der Versorgungswerk der Presse GmbH anschauen, weil dieses Versicherungsangebot unter anderen vom DJV als Gesellschafter getragen wird, speziell auf die journalistische und freie Berufsgruppe zugeschnitten ist und wegen des Verzichts der Gesellschafter auf Dividenden in der Regel überdurchschnittliche Ergebnisse vorweisen kann.

Eine Rolle muss auch spielen, wie die Altersvorsorge in der Auszahlungsphase behandelt wird. Je nach Anlageform können Beiträge bei der Krankenkasse fällig werden oder Steuern. Wer beispielsweise Auszahlungen aus der Kapitallebensversicherung erhält, muss dafür Krankenkassenbeiträge zahlen, sofern während des Arbeitsverhältnisses oder der freien Mitarbeit dafür Zuschüsse vom Sender oder der Firma gezahlt wurden.

Eine private Altersvorsorge ist eine langfristige, individuelle Entscheidung, für die du dir in jedem Fall die Meinungen von allen Seiten anhören solltest, bevor du dich entscheidest. Denn meistens ist die schlechteste oder kostenträchtigste Entscheidung bei der Altersversorgung nicht der Abschluss eines Vertrags, sondern dessen überstürzte Auflösung, bei der dann unter Umständen nur wenig Geld übrig bleibt.

Infos auch unter djv.de/versicherungen

siehe auch So klappt's mit der Alltersvorsorge.


Bearbeitung: Michael Hirschler
Datum und Uhrzeit: 2023-08-02 10:31:13
Inhalt der Änderung

Um welches Risiko geht es?

Selbst wenn Du es wolltest - Du wirst nicht ewig arbeiten können. Irgendwann macht der Körper, manchmal auch die Seele schlapp (burn out), oder den Redaktionen gefallen Dein Stil, Deine Sichtweise oder schlichtweg Dein Gesicht nicht mehr. Einen Rechtsanspruch auf Veröffentlichung gibt es auch nach Jahrzehnten treuer Mitarbeit nicht, und Altersdiskriminierung zu beweisen wird auch schwer sein, also kannst Du irgendwann nichts mehr verkaufen.

Die Ansprüche aus der gesetzlichen Rentenversicherung fallen für die meisten Freien allerdings mager aus. Wer wenig einzahlt, erhält wenig Rente, so die Logik der Rentenversicherung. Da die meisten Freien wenig einzahlen (können), fällt ihre Rente meist sehr niedrig aus. Oft ist die gesetzliche Grundsicherung höher, aber auch diese ist nur sehr übersichtlich. Wer in Ehe, Lebenspartnerschaft oder -gemeinschaft zusammen mit einer anderen Person lebt, wird deren Einkommen angerechnet bekommen und erhält dann meist nicht einmal Grundsicherungsleistungen.

Wer im Alter ordentlich Geld haben möchte, kommt daher um einen privaten Ansparprozess nicht herum. Wie kann Geld am besten angelegt werden? Diese Frage ist sehr heiß umstritten, geht es doch um viel Geld. Viele Firmen leben von der Geldanlage, beispielsweise Banken oder Versicherungen. Wirklich neutrale Beratung kann kaum erwartet werden.

Zunächst einmal ist klar: Du musst überhaupt erst einmal Geld übrig haben. Es macht keinen Sinn, im Überschwang einen Vertrag mit hoher Einzahlung zu vereinbaren, der nach einigen Jahren reumütig gekündigt werden muss. Oft gehen bei vorzeitiger Kündigung mindestens die bis dahin verdienten Zinsen weitgehend verloren, hinzu kommen Gebühren und sonstige Kosten.

Eine Rolle kann spielen, ob Du Zuschüsse zu Deinem Vertrag bekommst. Bei freier Mitarbeit an Rundfunkanstalten kannst Du für die Pensionskasse Rundfunk beispielsweise 4 Prozent Zuschuss zu Deiner Einzahlung bekommen, wenn Du selbst auch 4 Prozent einzahlst. Bei einigen Rundfunkanstalten kannst Du alternativ diesen "4-plus-4-Zuschuss" auch für einen Versicherungsvertrag bei der Presseversorgungswerk GmbH erhalten.

Eine weitere Rolle können staatliche Zuschüsse sowie der praktische Nutzen spielen. Wenn Du beispielsweise eine Wohnung kaufst, kannst Du bei geringem Einkommen eventuell Zuschüsse erhalten. Wenn Du ein Haus kaufst, können Zuschüsse für Solaranlagen oder energetische Modernisierungsmaßnahmen ins Spiel kommen. Und Du kannst selbst in der Wohnung bzw. dem Haus wohnen und sparst so die Miete! In jedem Fall hast Du (hoffentlich) irgendwann Wohnung oder Haus abbezahlt und wohnst mietfrei. Wenn Du im Alter Geld brauchst, kannst Du die Wohnung oder das Haus verkaufen und in eine günstigere Mietwohnung ziehen (oder ins günstigere Ausland, wo Du ohnehin immer leben wolltest).

Zuschüsse gibt es auch zu einer bestimmten Form der Altersvorsorge, der so genannten Riester-Rente. Wegen strenger Anlagevorschriften für die Versicherungen gilt sie allgemein als wenig renditekräftig, aber auch hier sollte nicht vorschnell zu negativ geurteilt werden. Die Rürup-Rente kann für aktuelle Steuervorteile sorgen. Hier ist aber eine sehr individuelle Prüfung erforderlich, beispielsweise ob diese Steuervorteile spätere Belastungen durch nachgelagerte Besteuerung aufwiegen.

Geld kann auch angelegt werden, wenn in ein eigenes Unternehmen investiert wird. Mit dem Aufbau einer eigenen GmbH und einem kleinen Medienhaus bzw. einer Agentur mit einigen Mitarbeitenden kann ein echter Vermögenswert geschaffen werden. Im Alter können die Anteile an der GmbH dann ganz oder teilweise verkauft werden.

Wer dagegen "Geld für sich arbeiten lassen" möchte, hat viele Optionen offen. Wer Zeit und Analysefähigkeiten hat, wird Aktien vielleicht einfach selbst kaufen. Andere werden auf Aktienfonds bzw. ETF-Fonds setzen, wo Risiken diversifiziert werden und das Management die Entscheidungen trifft. Banken bieten Sparpläne an, Versicherungsgesellschaften so genannte Kapitallebensversicherungen, bei der eine Risikolebensversicherung mit dem gleichzeitigen Aufbau von Kapitalansprüchen kombiniert wird. Wenn Fonds, Banken oder Versicherungen eingeschaltet werden, fallen offene und manchmal nicht so leicht erkennbare weitere Gebühren an. Deswegen sollte ein Abschluss solcher langfristiger Verträge besonders gut überlegt werden. Wenn du dich für Versicherungen entscheidest, solltest du dir in jedem Fall auch die Angebote der Versorgungswerk der Presse GmbH anschauen, weil dieses Versicherungsangebot unter anderen vom DJV als Gesellschafter getragen wird, speziell auf die journalistische und freie Berufsgruppe zugeschnitten ist und wegen des Verzichts der Gesellschafter auf Dividenden in der Regel überdurchschnittliche Ergebnisse vorweisen kann.

Eine Rolle muss auch spielen, wie die Altersvorsorge in der Auszahlungsphase behandelt wird. Je nach Anlageform können Beiträge bei der Krankenkasse fällig werden oder Steuern. Wer beispielsweise Auszahlungen aus der Kapitallebensversicherung erhält, muss dafür Krankenkassenbeiträge zahlen, sofern während des Arbeitsverhältnisses oder der freien Mitarbeit dafür Zuschüsse vom Sender oder der Firma gezahlt wurden.

Eine private Altersvorsorge ist eine langfristige, individuelle Entscheidung, für die du dir in jedem Fall die Meinungen von allen Seiten anhören solltest, bevor du dich entscheidest. Denn meistens ist die schlechteste oder kostenträchtigste Entscheidung bei der Altersversorgung nicht der Abschluss eines Vertrags, sondern dessen überstürzte Auflösung, bei der dann unter Umständen nur wenig Geld übrig bleibt.

Infos auch unter djv.de/versicherungen

siehe auch So klappt's mit der Alltersvorsorge.


Bearbeitung: Michael Hirschler
Datum und Uhrzeit: 2023-07-26 17:16:37
Inhalt der Änderung

Um welches Risiko geht es?

Selbst wenn Du es wolltest - Du wirst nicht ewig arbeiten können. Irgendwann macht der Körper, manchmal auch die Seele schlapp (burn out), oder den Redaktionen gefallen Dein Stil, Deine Sichtweise oder schlichtweg Dein Gesicht nicht mehr. Einen Rechtsanspruch auf Veröffentlichung gibt es auch nach Jahrzehnten treuer Mitarbeit nicht, und Altersdiskriminierung zu beweisen wird auch schwer sein, also kannst Du irgendwann nichts mehr verkaufen.

Die Ansprüche aus der gesetzlichen Rentenversicherung fallen für die meisten Freien allerdings mager aus. Wer wenig einzahlt, erhält wenig Rente, so die Logik der Rentenversicherung. Da die meisten Freien wenig einzahlen (können), fällt ihre Rente meist sehr niedrig aus. Oft ist die gesetzliche Grundsicherung höher, aber auch diese ist nur sehr übersichtlich. Wer in Ehe, Lebenspartnerschaft oder -gemeinschaft zusammen mit einer anderen Person lebt, wird deren Einkommen angerechnet bekommen und erhält dann meist nicht einmal Grundsicherungsleistungen.

Wer im Alter ordentlich Geld haben möchte, kommt daher um einen privaten Ansparprozess nicht herum. Wie kann Geld am besten angelegt werden? Diese Frage ist sehr heiß umstritten, geht es doch um viel Geld. Viele Firmen leben von der Geldanlage, beispielsweise Banken oder Versicherungen. Wirklich neutrale Beratung kann kaum erwartet werden.

Zunächst einmal ist klar: Du musst überhaupt erst einmal Geld übrig haben. Es macht keinen Sinn, im Überschwang einen Vertrag mit hoher Einzahlung zu vereinbaren, der nach einigen Jahren reumütig gekündigt werden muss. Oft gehen bei vorzeitiger Kündigung mindestens die bis dahin verdienten Zinsen weitgehend verloren, hinzu kommen Gebühren und sonstige Kosten.

Eine Rolle kann spielen, ob Du Zuschüsse zu Deinem Vertrag bekommst. Bei freier Mitarbeit an Rundfunkanstalten kannst Du für die Pensionskasse Rundfunk beispielsweise 4 Prozent Zuschuss zu Deiner Einzahlung bekommen, wenn Du selbst auch 4 Prozent einzahlst. Bei einigen Rundfunkanstalten kannst Du alternativ diesen "4-plus-4-Zuschuss" auch für einen Versicherungsvertrag bei der Presseversorgungswerk GmbH erhalten.

Eine weitere Rolle können staatliche Zuschüsse sowie der praktische Nutzen spielen. Wenn Du beispielsweise eine Wohnung kaufst, kannst Du bei geringem Einkommen eventuell Zuschüsse erhalten. Wenn Du ein Haus kaufst, können Zuschüsse für Solaranlagen oder energetische Modernisierungsmaßnahmen ins Spiel kommen. Und Du kannst selbst in der Wohnung bzw. dem Haus wohnen und sparst so die Miete! In jedem Fall hast Du (hoffentlich) irgendwann Wohnung oder Haus abbezahlt und wohnst mietfrei. Wenn Du im Alter Geld brauchst, kannst Du die Wohnung oder das Haus verkaufen und in eine günstigere Mietwohnung ziehen (oder ins günstigere Ausland, wo Du ohnehin immer leben wolltest).

Zuschüsse gibt es auch zu einer bestimmten Form der Altersvorsorge, der so genannten Riester-Rente. Wegen strenger Anlagevorschriften für die Versicherungen gilt sie allgemein als wenig renditekräftig, aber auch hier sollte nicht vorschnell zu negativ geurteilt werden. Die Rürup-Rente kann für aktuelle Steuervorteile sorgen. Hier ist aber eine sehr individuelle Prüfung erforderlich, beispielsweise ob diese Steuervorteile spätere Belastungen durch nachgelagerte Besteuerung aufwiegen.

Geld kann auch angelegt werden, wenn in ein eigenes Unternehmen investiert wird. Mit dem Aufbau einer eigenen GmbH und einem kleinen Medienhaus bzw. einer Agentur mit einigen Mitarbeitenden kann ein echter Vermögenswert geschaffen werden. Im Alter können die Anteile an der GmbH dann ganz oder teilweise verkauft werden.

Wer dagegen "Geld für sich arbeiten lassen" möchte, hat viele Optionen offen. Wer Zeit und Analysefähigkeiten hat, wird Aktien vielleicht einfach selbst kaufen. Andere werden auf Aktienfonds bzw. ETF-Fonds setzen, wo Risiken diversifiziert werden und Manager die Entscheidungen treffen. Banken bieten Sparpläne an, Versicherungsgesellschaften so genannte Kapitallebensversicherungen, bei der eine Risikolebensversicherung mit dem gleichzeitigen Aufbau von Kapitalansprüchen kombiniert wird. Wenn Fonds, Banken oder Versicherungen eingeschaltet werden, fallen offene und manchmal nicht so leicht erkennbare weitere Gebühren an. Deswegen sollte ein Abschluss solcher langfristiger Verträge besonders gut überlegt werden.

Eine Rolle muss auch spielen, wie die Altersvorsorge in der Auszahlungsphase behandelt wird. Je nach Anlageform können Beiträge bei der Krankenkasse fällig werden oder Steuern. Wer beispielsweise Auszahlungen aus der Kapitallebensversicherung erhält, muss dafür Krankenkassenbeiträge zahlen, sofern während des Arbeitssverhältnisses oder der freien Mitarbeit dafür Zuschüsse vom Sender oder der Firma gezahlt wurden.

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