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Foto: Hirschler

In Print, Online & PR tätig

Informationen über die freie Mitarbeit im Print-Bereich, für Online-Medien und in PR

Inhaltsverzeichnis

Was können Freie online machen?

Das Tätigkeitsfeld der Freien im Onlinebereich ist durch die finanziell meist schwierige Situation der Online-Medien geprägt.

  • Online-Redaktionen haben nur sehr begrenzte Honorar-Etats. Oft wurden sie als Ausspiel-Orte für Inhalte aus anderen Redaktionen des Medienhauses konzipiert. Die Erstellung eigener Inhalte wird im Übrigen von der Redaktion selbst erwartet, die sich ihre Inhalte am Computer zusammenrecherchiert, ohne jemals das Büro zu verlassen.
  • „Freie“ Schichtarbeit ist verbreitet, weil die Personaldecke für Angestellte in Online-Redaktionen sehr dünn ist.
  • Die Honorarstrukturen liegen regelmäßig unterhalb der Strukturen des jeweiligen „Mutterhauses“, auch bei Rundfunkanstalten, selbst bei gleichwertiger Arbeit.
  • Nur bei Projektarbeit/Komplettproduktionen und IT-technischen (Teil-)Funktionen existieren „industrienahe“ Vergütungsstrukturen.

Beispiele: Was machen Freie im Online-Journalismus?

Rund die Hälfte der Freien arbeitet (auch) für Online-Medien. Ihr Tätigkeitsfeld umfasst:

  • klassische Redaktionstätigkeit (Freie im Schichtdienst) für eine auftraggebende Stelle
  • Newletter-Erstellung
  • onlinespezifische Aktivitäten wie Social-Media-/Community-Management, Betreuung von Online-Wikis, Forenbetreuung
  • Dienstleistungen für Medien, Verbände, Firmen (Komplettproduktion von Inhalten oder Auftritten),
  • Beratungstätigkeiten bei der Einführung von Online-/IT-Programmen/KI, Konzeption von Inhalten, Influencer-Management
  • Beitragslieferung auf Anfrage/Bestellung, vor allem Textbeiträge, aber auch Bilder und Infografik, oft aber nur als Bundle
  • Betrieb eines eigenen Nachrichtenportals, beispielsweise: osthessennews.de, versicherungsjournal.de, strom-kaufen.de

Online-Auftritte als Abnehmer von Beiträgen

„Wir arbeiten nicht mit Freien“, erklärte auf einer DJV-Tagung die Redaktionsleitung eines großen Internetauftritts dem verdutzten Publikum. Zehn Angestellte schmeißen den Laden, die Inhalte kommen über Nachrichtenagenturen oder werden auf Grundlage einer Mischung aus vorgenannten, anderen Internetmedien und eigener Geisteskraft zusammengestellt.

Richtig ist: Manche Online-Medien haben keine, die meisten Online-Auftritte nur begrenzte Honoraretats. Aber es gibt Ausnahmen. Das gilt vor allem in solchen Bereichen, in denen Online-Auftritte nicht als unterausgestattete Digitalversion eines anderen Mediums fungieren, sondern wo ganz bewusst in sie investiert wird, sei es bei Start-Ups oder Online-Plattformen, die bestimmte Industrie- oder Brancheninteressen indirekt promoten wollen.

Anders als im Radio und im Fernsehen gibt es aber nur sehr wenige Freie, die mit Aufträgen für Online-Redaktionen durch die Welt geschickt werden. Entweder arbeiten Freie im Schichtdienst, oder sie erarbeiten ihre Beiträge zunächst auf eigenes Risiko. Für den Beitragsverkauf an solche Online-Medien gilt erst recht die alte Regel, dass der Einzelverkauf von Inhalten aufwändig und mühsam ist, denn hier sind die Honorare besonders niedrig. Daher ist gerade hier zu empfehlen, Beiträge in Paketen oder solchen Formaten zu verkaufen, die auf Grundlage von Rahmenverträgen langfristig bedient werden können. Weiterhin helfen thematische Spezialisierung und der konsequente Ausbau von Nischen.

Strukturell bieten gerade neu gestartete Online-Medien generell bessere Honorarstrukturen, was daran liegen dürfte, dass bei Neustarts die Bereitschaft zur Investition höher ist und Qualitätsansprüche schon aus Konkurrenzgründen die Zahlungsbereitschaft erhöhen. Viele Freie berichten, dass sie im Onlinebereich trotz aller strukturellen Probleme deutlich mehr erzielen können als durch Arbeit für die lokale Tageszeitung. Honorare wie an Zeitschriften oder in den Kernbereichen der Rundfunkanstalten werden aber definitiv nicht erreicht.

Gibt es kaum: Multimedia-Freie vom Dienst auf Reportage

In den Köpfen von manchen Arbeitsvermittlungen und Weiterbildungseinrichtungen spukt nach wie vor die Idee der Multimedia-Freien, die mit Digitalfotokamera, Videocam, Mikro und sonstigem elektronischen Zusatzmaterial als multimediale Aufnahmewesen durch die Gegend laufen. Es wäre doch so praktisch für die Online-Redaktion, komplexe Angebote aus einer Hand zu bekommen. Allerdings: Für die meisten Medien sind die Kosten zu hoch. Außerdem müssen multimediale Produktionen nachbearbeitet werden, geschnitten, redigiert, anmoderiert werden. Eine einzige Person ist hier schnell überfordert – und wertvolle Zeit geht verloren, was beim Einsatz von verschiedenen Teams nicht passiert wäre. Es gibt im Übrigen ausreichend Material von Agenturen, Pressediensten und anderen Internetmedien – und für Tagessätze mit unsicheren Ergebnissen ist zu wenig Luft im Honoraretat.

Wen es gibt: videojournalistisch tätige Freie, kurz „VJ“ genannt. Diese arbeiten aber selten für Online-Medien, sondern für Rundfunkanstalten, die Kosten für mehrköpfige Aufnahmeteams sparen wollen. In der „freien Wirtschaft“ dagegen muss der „VJ“ mit einem Angebot von 90 Euro für 2:30 Film rechnen, eine Arbeit, für die bei professioneller Machart zwei Tage erforderlich sind. Macht 45 Euro am Tag oder 4,50 Euro pro Stunde, errechnete die in diesem Fall betroffene Person. Was daraus folgt? Video für Online lohnt sich im Regelfall nicht, jedenfalls nicht im Direktangebot. Wer damit (etwas) Geld verdienen will, muss versuchen, in Lohn und Brot bei einer der großen Agenturen im Videobereich zu kommen, beispielsweise bei der dpa oder bei Agenturen wie nonstopnews.

Typisch: Freie im Schichtdienst

Arbeiten für Online-Medien heißt häufig Arbeit mit dem Redaktionssystem, das bei der auftraggebenden Stelle selbst angesiedelt ist. Während es in der Vergangenheit aus Sicherheits- oder anderen Gründen nicht über das Internet von Zuhause aus bedient werden durfte, haben in der Corona-Pandemie viele Medienhäuser den Zugriff von Zuhause aus freigeschaltet. Für Freie bedeutet das eine gute Chance zur Mitwirkung im Medienbetrieb. Ohnehin bieten Online-Medien gute Beschäftigungsmöglichkeiten für Freie: Da sie zu geringe Etats bzw. zu wenige Planstellen aufweisen, werden Mitarbeitende oft nur auf freier Basis eingestellt. Regelmäßig laufen Früh-, Normal- und Spätschichten zwischen 7 und 22 Uhr. Die 24- Stunden-Schicht ist nach wie vor die Ausnahme. Die Honorierung ist abhängig von der Größe und Bedeutung des Mediums. Sie beginnt für nebenberuflich Tätige und Personen am Berufsanfang häufig knapp über dem Mindestlohn, also etwas oberhalb von 100 Euro, bei journalistisch ausgebildeten Berufseinsteigern pendelt sie zwischen 180 und 300 Euro pro Tag.

Wer innerhalb einer solchen Online-Redaktion arbeiten will, muss vor allem das klassische journalistische Handwerk beherrschen. Da viele Auftritte überwiegend aus Texten bestehen, haben dabei gerade Freie mit einem Hintergrund in den Printmedien einen klaren Vorteil, wenn sie ein Gefühl für Textproportionen haben und die Rechtschreibung beherrschen. Umgekehrt haben manche Radio- und TV-Mitarbeitende mitunter ganz erhebliche Probleme, sich an die Strenge der Textarbeit zu gewöhnen. Fehler in Online-Texten sind 24 Stunden täglich weltweit zu sehen, während ein Rundfunkprogramm schnell versendet und die Tageszeitung schon längst wieder vergessen ist. Da die Aufmerksamkeit von Online-Lesenden begrenzt ist, müssen Freie in Online-Redaktionen zudem kurze, prägnante Überschriften und Kurztexte (Teaser) verfassen können. Lange Texte sind so zu konzipieren, dass die Lesenden sich auch auf die Fortsetzung auf weiteren Seiten durchklicken. Da die Redaktionen personell unterausgestattet sind, bleibt wenig Zeit für die Wahrnehmung von externen Terminen. Wer mehr als nur Texte von Nachrichtenagenturen umschreiben will, hat mit dem Internet und dem Telefon sehr brauchbare Alternativen, muss seine Inhalte aber unter erheblichen Zeitdruck recherchieren. Hinzu kommen notwendige Updates im Laufe des Tages und die Hinzufügung brauchbarer, seriöser Links. Auch bildjournalistisch versierte Freie haben in Online-Redaktionen eine Chance, wenn sie es schaffen, durch die richtige Auswahl der Bilder den Nutzer-Traffic zu erhöhen. Wer sich mit Video auskennt, kann sich um die Besorgung, Auswahl und Anpassung von Videomaterial kümmern – sie selbst komplett von der Aufnahme bis zum fertigen Schnitt für die Online-Redaktion zu erstellen, ist wie bereits erwähnt wirtschaftlich meist in keiner Weise attraktiv. Kleine unterhaltsame Videos aus Material für die Redaktion zusammenbasteln – das wiederum ist eine gerne gesehene Kompetenz, die mit den üblichen Schichtsätzen für freie Mitarbeit bezahlt wird.

Die Einarbeitung in Redaktionssysteme (Content-Management-Systeme, CMS) geht in der Regel leicht vonstatten. Besondere technische Fähigkeiten sind kaum notwendig, allenfalls ein Grundverständnis für die digitale Welt, die aus HTML, JPEG, Social Media, Datenbankprogrammierungen, gelegentlichen Serverausfällen und ständigen Updates und spontanen (Technik-)Ideen von Redaktionsleitungen besteht. Wer heute starten will, sollte auch erste Erfahrung im Umgang mit KI im Journalismus gemacht haben und den festen Willen mitbringen, sich hier auch persönlich bei der Einführung und Fortentwicklung von KI-Programmen in der Redaktion zu engagieren.

In der Redaktion gibt es ganz verschiedene Funktionen von Freien:

  • Einarbeitung von Nachrichten und/oder Bildern der großen Presseagenturen
  • Beobachtung und Berücksichtigung anderer in- und ausländischer Netzmedien sowie der gängigen TV-Nachrichten
  • Auswertung sonstigen Pressematerials
  • Aufbau, Ausbau und Kontrolle von Verlinkungen innerhalb und außerhalb des Auftritts
  • Betreuung von Social Media, Foren, Mailinglisten, Chats, Leserpost (Mails)
  • Chef/in vom Dienst, vorübergehende Leitungsfunktionen
  • Konzeption und Umsetzung von Sonderprojekten (z.B. Vorbereitung Sonder-Website zur Bundestagswahl oder Fußballweltmeisterschaft)
  • gelegentlicher Außendienst, wenn Reisen finanziert werden, nicht aufwändig sind oder aber ausnahmsweise von der Geschäftsführung genehmigt werden
  • Verhandlungen mit Freien, die Material bestellt oder unbestellt zuliefern
  • technische Betreuung, Notdienste
  • Verhandlung mit Webadminstratoren, Beauftragung von externen Technikern
  • Konzeption von Ausbauprojekten, Relaunch, neuen Standards, KI-Programmen

Wer keine Erfahrung im Redaktionsdienst einer Online-Redaktion hat, sollte sich dennoch nicht von einer Bewerbung abschrecken lassen. Zentrale Qualifikation ist die journalistische Kompetenz.

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Ein eigenes Online-Medium aufbauen?

Der Aufbau eines eigenen Mediums: Content sells

Der Aufbau eines eigenen Mediums ist sehr schwierig, gibt es doch viele Ableger von traditionellen Medien, Online-Plattformen sowie Social-Media-Kanäle, die Informationen en masse und kostenlos bereitstellen. Daher muss von vornherein darauf gezielt werden, ein Informationsangebot aufzubauen, das ein spezielles Profil aufweist. Freie, die eigene Informationsportale aufgebaut haben, berichten: Nur diejenigen, die keine Kompromisse bei den Inhalten gemacht haben, die keine Rücksicht auf Inserenten oder nahe stehende Firmen genommen haben, waren am Ende erfolgreich. Die Kernformel lautet immer: relevanter journalistischer Inhalt muss bereitgestellt werden. Notwendig sind auch der Wille und die Fähigkeit, eine erste Durststrecke von häufig bis zu drei Jahren durchzuhalten.

Die Kernformel lautet immer: relevanter journalistischer Inhalt muss bereitgestellt werden.

Freie müssen dabei aufpassen, sich nicht zu übernehmen. Auch wenn es auf den ersten Blick sehr einfach aussieht, das oft nur dürftige lokale Online-Angebot der Lokalzeitung mit einer gut gemachten Onlinezeitung zu übertrumpfen, erweisen sich solche Ambitionen auf Dauer als nur schwer bis gar nicht finanzierbar und werden nach einigen Jahren und sehr viel persönlichem Aufwand sang- und klanglos eingestellt, weil irgendwo eine viel weniger kräftezehrende Festanstellung lockt.

Da der lokale Bereich außerordentlich schwierig ist, kann es sinnvoller sein, auf Spezialportale zu setzen und diese von bestehenden Angeboten abzugrenzen. Das gilt vor allem in solchen Bereichen, wo die bisherigen Anbieter als digitale Anhängsel anders verorteter Medienhäuser fungieren. Eine Idee kann beispielsweise darin liegen, Digests bzw. Themenportale für bestimmte Branchen anzubieten.

Besondere Aufmerksamkeit sollte der Technik des Auftritts geschenkt werden, insbesondere der dahinter liegenden Datenbank und dem Content-Management-System. Der Einbau eines „Online-Pixels“ sollte technisch möglich sein, um Vergütungen von der Verwertungsgesellschaft Wort zu kassieren. Außerdem sollte in professionelles Webdesign investiert werden. Nicht unterschätzt werden sollte der Aufwand, ein Angebot im Netz wirklich bekannt zu machen.

Wenig lukrativ ist es in der Regel, das eigene Angebot ausschließlich innerhalb eines sozialen Netzwerks wie etwa Facebook zu platzieren. Zwar sind dort durchaus hohe Klickerfolge möglich, allerdings verbieten die Nutzungsbedingungen solcher Netzwerke die Platzierung von Anzeigen und Bannerwerbung durch den Nutzer – das Geld verdienen soll ja Facebook, nicht das einzelne Medium. Manchmal wird das eigene Angebot teilweise oder sogar komplett gesperrt, weil die Online-Wache der Plattform irgendein anstößiges Bild oder eine volksverhetzende Meinung entdeckt haben will, nur weil über solche Meinungen berichtet wurde. Hier ist der vernünftige Mix gefragt: Die Präsenz in sozialen Netzwerken als Teaser, Appetithappen oder Aushängeschild – aber stets die Rückbindung auf die eigene Internetseite. Es sei denn, das Netzwerk lässt die eigene Bannerwerbung explizit zu.

Eine Rolle in den Sozialen Medien spielen: Influencing

Es gibt Freie, die ein Händchen für Soziale Netzwerke haben. Sie passen ihr journalistisches Angebot den Prinzipien des jeweiligen Netzwerks an, oder anders gesagt: Sie entwickeln ihre journalistischen Angebote nach Maßgabe der Möglichkeiten, die ihnen das Netzwerk bietet. Humor und Rhythmus von TikTok gilt es dann ebenso zu beachten wie die Gewohnheiten der YouTube-Kundschaft und so weiter. Geld fließt dann von Seiten der Plattform und/oder von Firmen, deren Produkte gefeaturet werden.

Längst gibt es Agenturen, die mit Kenntnissen im Influencing-Management erfolgreiche Formate entwickeln und auch bei diesem Geschäftsfeld mitverdienen. Für Freie, die Journalismus machen, sind solche Formate allerdings immer wieder heikel, weil das Dauerthema „Journalismus und PR“ natürlich jederzeit aufpoppen kann, wenn diese Art der Finanzierung gewählt wird, und die Glaubwürdigkeit damit schwindet.

Der Blog als eigenes Medium

In den USA verdienen einzelne Bloggende jährlich sechsstellige Dollarbeträge. In Deutschland sind noch keine entsprechenden Größenordnungen bekannt geworden. Der Begriff des Blogs ist dabei diffus, weil er die verschiedensten Publikationen und Stilformen umfassen kann. Pragmatisch gesehen ist gerade der einfache Textblog, der ohne Bildmaterial, Pod- und Videocasts/Vodcasts/Videoblogs (Vods/Vlogs) auskommt, ideal für Freie, die ohne große Investitionsmöglichkeit arbeiten (müssen). Der finanzielle Aufwand liegt fast bei Null, – nicht einmal das Verlassen der Wohnung ist dafür erforderlich.

Die Themenpalette ist unbegrenzt. Sie reicht von politischen Fragen über Technik bis zur Unterhaltungskultur. Wichtig ist für einen Blog allerdings Aktualität, Kontinuität und hohe Aufmerksamkeit für andere Blogs und Trends in der Szene, werden doch Blogs vor allem auch von Bloggern gelesen. Viele Blogs pflegen einen informellen Ton und verhehlen nicht, dass sie ohne Redaktionskonferenzen und Abstimmungsprozesse zustande kommen. Hinzu kommt eine Tendenz, Sachverhalte sehr deutlich zu bewerten. Viele Bloggende genießen die Möglichkeit, vorbei an vorsichtig formulierenden und streichwütigen Redaktionen „die ganze Wahrheit“ kundzutun. Je extremer die Stellungnahme, desto höher die Klickraten: Die Gleichung geht zwar nicht immer auf, spielt aber eine nicht zu vernachlässigende Rolle.

Eine besondere Bedeutung erreichen Blogs im lokalen Bereich, weil sie hier die Monopolberichterstattung der Lokalzeitung brechen können und bei Lesenden daher mit besonderer Aufmerksamkeit rechnen dürfen. Gerade auch in den USA sind die lokal ausgerichteten Blogs besonders erfolgreich.

Wer Geld mit Blogs verdienen will, wird in erster Linie selbst akquirierte Bannerwerbung einsetzen. Dazu sollte im Regelfall auf Hilfe durch eine versierte Firma zur Anzeigenbeschaffung oder (Teilzeit-)Mitarbeitende im Büro gesetzt werden, weil sonst die journalistische Tätigkeit doch sehr unter der schwierigen Doppelrolle Journalismus/Anzeigenwerbung leiden wird. Es kann sinnvoll sein, Mitarbeitende per Arbeitsvertrag zu beschäftigen, weil Provisionen unter Umständen langfristig teuer werden können. Allerdings kneift sich der Anspruch von Blogs, „anders als der Mainstream zu berichten“, oft mit dem Wunsch der inserierenden Firmen, bloß nicht irgendwo anzuecken, weswegen entweder gar nicht inseriert wird oder nach dem ersten Shitstorm der Anzeigenvertrag fristlos gekündigt wird. Damit funktioniert das vermeintliche Geschäftsmodell am Ende doch nicht. Wenn die Bloggenden dann ihre Lesenden um Unterstützung durch Spenden bitten, ist der finanzielle Rücklauf auch meist matt bis null, weswegen es auch kaum läuft. Viele in den 2010er Jahren hoffnungsvoll gestartete Blogs sind daher inzwischen verödet und eingestellt worden.

Eine Ausnahme sind sehr spezialisierte Themenblogs und -nachrichtenseiten sowie solche Blogs, die sich durch Spendenplattformen wie patreon.com oder steadyhq.com finanzieren, die in Einzelfällen tatsächlich die Finanzierung von Onlineprojekten ermöglichen.

Sehr viele nützliche Tipps für das Geldverdienen mit Blogs gibt es bei dem schon sehr lange betriebenen Blog (sic!) „Selbständig im Netz“.

Eine bessere Alternative kann allerdings sein, wenn ein Medium den Blog als Online-Kolumne bucht und dafür ein regelmäßiges Monatshonorar überweist. Das monatliche Honorar sollte wegen des erheblichen Aufwands bei einem guten Blog nicht unter 4.000 Euro liegen, denn auch kurze Beiträge erfordern bei einem professionellen Blog erheblichen Zeitaufwand und eine mehrfache tägliche Aktualisierung wird von den Lesenden vorausgesetzt.

Bannerwerbung

Da die herkömmlichen Medien in ihren Printausgaben bzw. Sendungen intensive Werbung für ihre Online-Auftritte zu machen pflegen, werden auch die wesentlichen Lesendenströme in diese Richtung gedrängt. Das bedeutet auch, dass die Bannerwerbung in erster Linie zu diesen Anbietern wandert.

Wer seinen Internetauftritt über Bannerwerbung und vergleichbare Werbeformen finanzieren will, muss daher ein vom Mainstream abweichendes, nutzendenorientiertes Informationsangebot haben, auf das nachweislich viele Internetnutzende oder jedenfalls spezielle, für Werbekunden interessante Nutzende zugreifen. Dabei sollten auch fach-/themenspezifische Firmen angesprochen werden, die bei einem spezialisierten Portal regelmäßig bereit sind, im Ergebnis mehr zu zahlen als ein Großunternehmen. Lokal operierende Firmen sind beispielsweise eher bereit, Werbung in Lokal- und Regionalportalen zu schalten. Mancher Anzeigenkunde versteht sein Engagement unter Umständen auch als Mäzenatentum – und denkt dabei vielleicht daran, dass ein wenig Konkurrenz zur Monopolberichterstattung der Tageszeitung auch im Interesse der eigenen Firma liegen kann.

Wichtig ist nach Erfahrungen von Freien, die ihre Plattformen über Jahre hinweg aufgebaut haben: Es darf keinen Kompromiss bei den Inhalten geben, auch wenn eine anzeigenschaltende Firma noch so lieb ist. Langfristig bleiben Plattformen im Internet bei den Lesenden und Inserierende nur attraktiv, wenn die Inhalte völlig getrennt von den kommerziellen Aspekten gehandhabt werden: Die Investition in redaktionelle Unabhängigkeit und damit journalistische Qualität ist mühsam, zahlt sich aber langfristig aus.

Es kann Sinn machen, für die eigene Plattform dadurch zu werben, dass in Beiträgen für traditionelle Medien für die eigene Seite als weiterführende Information geworben wird. Aus Sicht des jeweiligen Mediums ist die Einblendung einer solchen Internetadresse meist ein nützlicher Service für Lesende. Andere Freie unterzeichnen ihre Artikel nicht nur mit ihrem Namen, sondern zusätzlich oder sogar alternativ mit ihrer Internetadresse.

Wichtig ist die Kennzeichnung von Werbebannern bzw. Weiterleitungen auf (ge)werbliche Inhalte. Wer diese unterlässt oder keine ausreichende sonstige Kennzeichnung vornimmt, kann von Wettbewerbern der beworbenen Firmen oder von Abmahnvereinen mit Abmahnungen und sonstigen Ansprüchen unter Beschuss genommen werden. Im Übrigen verstößt eine solche mangelnde Trennung gegen die Grundsätze des Pressekodex und der Werbewirtschaft selbst.

Eine Alternative ist die Verwendung von Werbebannern wie etwa der Firma Google, die mit ihrem Google-AdSense-Programm eine am Abruf orientierte Vergütung vornimmt. Um mit AdSense Erträgen deutlich oberhalb von 100 Dollar (die Vergütung wird in Dollar ausgezahlt) zu erzielen, sind allerdings erhebliche Bemühungen erforderlich. Dazu gehört nicht nur die intensive und langfristige Pflege der Internetseiten, sondern auch ein erhebliches Bemühen um Suchmaschinenoptimierung und Erhöhung der Besuchenden- und Klickzahlen. Google-AdSense-Anzeigen spielen nach Einschätzung vieler frei Tätiger aber keine wirtschaftliche Rolle. Die Einnahmen werden als zu gering und zu unzuverlässig, weil wechselhaft und intransparent, eingestuft.

Mehr kann durch so genanntes „Affiliate Marketing“ verdient werden, darunter versteht man die Weiterleitung potenzieller Kunden an einen Shop, der sich dafür mit Provisionen revanchiert. Es darf hier aber nicht unterschätzt werden, wie rücksichtslos in der Branche versucht wird, die (rechtlich verbotene) Platzierung von Werbung in redaktionellen Inhalten durchzusetzen. „Man muss hier sehr stark sein“, so der Kommentar einer leidgeprüften freien Journalistin.

Vor diesem Hintergrund kann es einfacher sein, sich durch Anzeigen von regionalen Anbietern zu finanzieren, bei denen der Hauptaufwand im persönlichen Besuch bei den zuständigen Geschäftsführenden/Werbefachleuten der Firma besteht.

Wichtig: Wer durch Werbeanzeigen von Google-AdSense oder Dritten Einnahmen erzielt, übt eine gewerbliche Tätigkeit aus. Grundsätzlich lösen diese bis zur Grenze von 24.500 Euro im Jahr keine Gewerbesteuerpflicht aus. Wenn diese Einnahmen buchhalterisch nicht von den sonstigen freiberuflichen Einnahmen abgegrenzt werden, werden sie jedoch mit diesen zusammengezählt und der Gesamtgewinn als gewerblich behandelt. Folge: Liegt durch die Zusammenrechnung der Gewinn nunmehr über 24.500 Euro, ist Gewerbesteuer fällig. Siehe dazu auch in diesem Ratgeber unter Hier checkst du, welche Steuerarten dich betreffen.

Geld verdienen mit kostenpflichtigen Inhalten?

Nur in Ausnahmefällen gelingt es, Webauftritte über kostenpflichtige, zugangsbeschränkte Informationen zu finanzieren. Am vorteilhaftesten sind dabei Abonnementsmodelle, bei denen im Voraus eine bestimmte Zahl von Newslettern bzw. eine bestimmte, zeitlich begrenzte Zugangszeit vereinbart wird.

Dabei ist zu unterscheiden zwischen Abonnementsmodellen für

  • beliebige Endkunden
  • Firmen, Verbänden und Institutionen (als Großkunden)
  • Redaktionen, Agenturen (als Weiterverwertende)

Voraussetzung dürfte hier allerdings sein:

  • sehr spezielles Fachgebiet ohne kostenlose Internetkonkurrenz mit besonders interessierten Nachfragenden, z.B. Spezialinfos für die Ölwirtschaft
  • wenn einzelne Lesende gewonnen werden sollen: setzt intensive Werbung voraus
  • Großkundschaft/Weiterverwertende: intensive Akquise erforderlich

Wer Beiträge dagegen durch Einzelabruf-Vergütung finanzieren will, wird nur mit massiver TV- oder vergleichbarer Werbung für eine rege Nachfrage sorgen können. Da es allerdings viel kostenlose Inhalte im Netz gibt, dürfte das Interesse für kostenpflichtige Inhalte nur für solche Themen bestehen, die unmittelbaren Nutzen bieten, beispielsweise:

  • Finanzinformationen
  • Analysen, Umfragen, Datenmaterial, Zusammenstellungen
  • Verbraucherinformationen mit unmittelbarem Informationsgehalt, z.B. Testberichte
  • Horoskope, interaktive Persönlichkeitstests
  • Publikationen mit besonderer Tendenz

Als Dienstleistende für die Verschlüsselung und Abrechnung von Dateien agieren Firmen wie Pay Pal (www.paypal.de)

Eine Alternative kann sein, Inhalte einfach als eBook in den einschlägigen Online-Verkaufsplattformen wie dem itunes-Store oder Amazon zu vertreiben. Allerdings sollte sich niemand Illusionen über die häufig desillusionierend geringen Abrufzahlen bei kostenpflichtigen Inhalten machen.

Einzelbeitrags-Verkauf per Online-Datenbanken und Services von Dritten

Der Versuch, einzelne Inhalte (Beiträge, Bilder, Videos, Audios) mit Hilfe von sonstigen Verkaufsplattformen abzusetzen, hat sich in den letzten Jahren praktisch als nahezu aussichtslos erwiesen. Zu hoch ist die Zahl der kostenlosen Inhalte im Netz und zu gewaltig die Marktmacht der großen Plattformen und Medienhäuser, als dass einzelne Freie an diesen vorbei den Zugang zu einer zahlungswilligen Kundschaft bekommen können.

…und was könnte noch getan werden?

Für viele Freie ist der Onlinebereich trotz der wirtschaftlich oft unbefriedigend wirkenden Situation das Reich ihrer Träume, können sie hier doch ohne Umweg über Redaktionen direkt publizieren, ohne an terminliche oder platzmäßige Restriktionen gebunden zu sein. Da der Kostenaufwand meist nur in Arbeitszeit, kaum aber in sonstiger Ausrüstung besteht, wird der Schritt zum Online-Auftritt oft ohne wirkliches Finanzkonzept gemacht. Dahinter steht die vage Annahme, dass sich eine Finanzierung mit steigenden Nutzendennachfragen schon über Werbung ermöglichen lasse oder das gesamte Konzept von interessierten Firmen gekauft werden könnte.

Eine wichtige Rolle spielt dabei das Bedürfnis, einerseits durch den Kompetenzbeweis neue Auftraggebende zu werben, andererseits das eigene publizistische Profil auszubauen. So kann ein Internetauftritt Aufträge von Redaktionen oder Firmen generieren. In jüngster Zeit sind sogar leitende Personen in Redaktionen bedeutender Online-Magazine auch dadurch zu ihren Jobs gekommen, dass sie vorher Social-Media-Dienste, Blogs oder andere interaktive Dienste wie Mailinglisten und Online-Vereine betrieben haben.

Freie entwickeln dabei eigene

• themenorientierte Websites
• Zeitschriften, die nur online (als PDF) abrufbar sind
• Mailinglisten
• Blogs
• Social-Media-Seiten, etwa auf Facebook, Google Plus, Pinterest
• Twitterprofile und -kreise
• Podcasts
• Videoblogs
• Webinar-Angebote
• Live-Übertragungen bis zu Web-Radio oder IP-TV aus dem Home Office

Einer der Hauptgründe für ein derart intensives Online-Engagement liegt darin, dass eine neue Generation von Redakteuren ihre Freien danach beurteilt, was diese online vorzeigen können. Manche Redakteure suchen Fachautoren ganz gezielt über das Internet und sortieren gleich diejenigen aus, die nur einfache oder ungepflegte Internetauftritte haben. Immer wieder gewinnen Freie über ihr Online-Engagement Kunden, auf die sie von selbst gar nicht gekommen wären.

…und warum eher nicht?

Ein Start mit einem eigenen Online-Medium ohne vorheriges Finanzkonzept sollte aber kritisch überprüft werden. Zumal es in jedem Fall

  • auch negativ wirken kann, wenn unbedacht und unstrukturiert Inhalte eingegeben werden,
  • wichtige Arbeitszeit kostet, die für die Akquise von Aufträgen fehlt, beispielsweise gilt Social Media und hier wieder besonders Facebook als enormer Zeitfresser
  • weiterer Arbeiten für die Pflege der Online-Inhalte bedarf (Korrekturen, Anmerkungen, Updates, Forenüberwachung etc.),
  • als Inkompetenz gedeutet werden kann, wenn ein Angebot nach der Einrichtung nicht regelmäßig gepflegt und ausgebaut wird (Stellen Sie bei einem nebenbei betriebenen Blog daher sicherheitshalber gleich die Datumsanzeige aus und unterlassen dafür auch Hinweise wie etwa, dass Sie wegen Urlaub oder Dienstreise den Blog für die nächsten zwei Wochen nicht betreuen werden)
  • notwendige Erholungszeit verbraucht und Ihnen damit die Kraft für die bereits betreuten Projekte nimmt.

Professionell arbeitende Freie sollten daher gut überlegen, ob sie einen Online-Auftritt aufbauen, wenn sie kein Konzept haben, wie sich ihre Aktivitäten refinanzieren lassen. Viele Freie, die mediale Start-Ups verantworten, machen sich häufig nicht klar, dass sie sehr viel Arbeit erbringen, die andernorts mit mindestens 4.000 Euro monatlich zu vergüten wäre. Wer sich in Social Media mit täglichen oder stündlichen Updates verausgabt, macht sich zum unbezahlten Ideenlieferanten für andere Freie und vor allem Redaktionen. Andererseits hat sich in einigen Fällen die Investition tatsächlich bezahlt gemacht, weil den Betreibern bzw. Social-Media-Aktivisten auf Grund ihres bewiesenen Engagements Aufträge oder gute Jobpositionen angeboten wurden.

…und die Geschäftsidee?

Auch für Freie im Online-Journalismus gilt:

• vom Arbeitsmarkt zum Kundendienst!

…warum?

  • Bloße Beitragsproduktion ist immer unterbezahlt, weil Freie gegen die Konkurrenz aus Schülern, Studierenden, Hausmännern und -frauen, Lehrern und Rentnern ankämpfen müssen.
  • Freie Redaktionstätigkeit zahlt sich trotz scheinbar hoher Pauschalen kaum aus.
  • Kundendienst heißt: Arbeit erbringen, die nicht so leicht ersetzt werden kann.

Freie im Online-Journalismus sollten daher versuchen, Komplettproduktionen und Formate zu entwickeln, die erfahrungsgemäß mehr Honorarspielräume lassen.

Formate und Produktionen

Vorbemerkung: Wer Formate und Produktionen anbietet, muss diese auch tatsächlich personell umsetzen können. Immer wieder kommt es vor, dass Freie mit Niedrigpreisen umfangreiche Aufträge akquirieren, aber anschließend am Aufwand scheitern. Lehne Aufträge ab, wenn sie zu groß für dich sind! Auftraggeber reagieren auf solche Bescheidenheit durchaus positiv, vor allem wenn du besser geeignete Dienstleistende empfehlen kannst. Alternative: Du arbeitest mit anderen Freien in einem Journalismusbüro oder einer virtuellen Journalismusgemeinschaft und gibst Teile des Auftrags an andere Freie ab! Wer seinen Kunden viel Arbeit und Drittkontakte abnimmt, wird für diesen erheblich attraktiver – und kann dabei seine eigene Marge signifikant erhöhen.

Beispiele für Formate und Produktionen:

  • Themen-Formate entwickeln
  • Umfragen durchführen
  • „Der Kommentar“ etc.
  • „Die Kritik der Woche“ etc.
  • „Bloggers Meinung“ etc.
  • „Lokaler Straßen-Videocast“ etc.
  • Technik-Formate entwickeln
  • Plattformen organisieren und redaktionell pflegen
  • Newsletter organisieren und redaktionell betreuen
  • Komplettproduktionen abwickeln
  • Komplette Websites/Internet/Digitalservices zu bestimmten Anlässen, Beispiel: 75 Jahre Bundesland Saarland
  • Internetseite allgemein mit Beiträgen, Daten
  • Bildergalerie
  • Interaktive Grafiken, Videos
  • Umfrage
  • Foren
  • Service-Angebote (Links, Downloads)
  • Social-Media-Betreuung, Community-Management
  • Webinare zur Information/zur Beratung/zu PR-Zwecken
  • Komplettabrechnung (Generalunternehmer), Verantwortung für Grafiker, Texter, ggf. auch Provider-Bereitstellung und Domainreservierung

Kundendienst

Wichtig ist, einmal gewonnene Kunden weiterhin zu betreuen. Nach wie vor steht für viele Medien der Online-Auftritt nicht im Zentrum ihres Denkens. Dessen Weiterentwicklung wird daher immer wieder aufgeschoben und verzögert. Dabei werden mitunter wichtige technologische Neuerungen verpasst. Wer Onlineformate und –produktionen entwickelt, sollte versuchen, diese

  • permanent zu betreuen (nicht nur einmalige Produktion), da meist Gewinn erst durch Wartungsvertrag entsteht
  • Betreuung heißt Updates, Verbesserung, Ausbau, aktiver Einsatz für den Kunden
  • permanente Werbung für neue technische und inhaltliche Elemente betreiben, was zugleich neue Aufträge generieren kann.

Beratungsdienstleistungen

Grundsätzlich sind Freie aus dem journalistischen Berufsfeld auch gut geeignet, über mögliche Strategien, Geschäftskonzepte, Inhaltsfragen und technische Entwicklungen zu beraten, statt diese Dienstleistungen selbst anzubieten. Hierzu erforderlich ist eine permanente, genaue und kritische Marktbeobachtung wie natürlich intime Kenntnis der einschlägigen Technik und ihrer Anwendung in den Redaktionen. Erfolgreich Beratende sind viel unterwegs – kein Job also für das Home Office. Die Jahre bis 2027 werden dabei sicherlich einen Beratungsschwerpunkt beim Thema „KI in Redaktionen“ aufweisen. Frei Beratende sind daher gut beraten (sic!), sich einen Pro-Account bei ChatGPT zu besorgen, damit sie an der rasanten Entwicklung an vorderster Front dabei bleiben.

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Zeitungen

Klassisch: Freie in der Tageszeitung

Relativ einfach geht es für Dich, bei einer Zeitung zu starten. Kein Wunder, denn die Redaktionen der Lokalzeitungen haben nicht ausreichend Angestellte, um Gemeinderatssitzungen, Gerichtsprozesse und andere Veranstaltungen abzudecken. Auch Sportveranstaltungen, Vereinsfeste, Grundsteinlegungen oder Hühnerzuchtwettbewerbe werden gerne an Freie abgegeben, da die Personaldecke in der Lokalzeitung eine Halbtags- oder längere Abwesenheit gar nicht zulässt. Der Bedarf kann hierbei von der Wahrnehmung einiger weniger Termine im Monat bis zum Vollzeitjob liegen, der mehr als 60 Stunden in der Woche in Anspruch nimmt. Die Tageszeitung ist der größte Auftraggeber von Freien.

Das Aufgabenfeld bei einer Lokalzeitung kann umfangreich sein:

  • Termine wahrnehmen (Sitzungen, Interviews, Sport, Festveranstaltungen, Aufzüge)
  • Unfälle/Unglücke und andere überraschende Vorkommnisse ermitteln und darüber berichten
  • redaktionelle Arbeiten wie Pressemeldungen Dritter oder Beiträge anderer freier Mitarbeiter bearbeiten und in das Redaktionssystem einarbeiten
  • an Redaktionskonferenzen teilnehmen
  • Schlussredaktion

Für hauptberuflich frei journalistisch Tätige bestehen seit 2010 Vergütungsregeln, die Mindesthonorare und besondere Vertragsbedingungen vorsehen. Diese Bestimmungen gelten gegenüber allen deutschen Tageszeitungen. Für Freie, die darüber hinaus besonders intensiv an Tageszeitungen arbeiten, existiert außerdem ein eigener Tarifvertrag für arbeitnehmerähnliche Journalisten. Die Honoraretats von Lokalzeitungen orientieren sich allerdings bisher nur selten an diesen Vorgaben. Vielmehr gilt manchmal aus Sicht von Redaktionen als gut bezahlt, wer 50 Cent pro Zeile erhält, während das Gros der Freien vielleicht nicht einmal zwei Drittel dieses Beitrags bekommt. Der Zeitungsverlegerverband hat inzwischen sogar erklärt, die Vergütungsregeln seien „gekündigt“, obwohl das rechtlich gar nicht möglich ist.

Wer einen freien Vollzeitjob bei einer Zeitung erhält, kann in den westlichen Bundesländern mit einer Monatspauschale von 3.000-4.000 Euro rechnen, in den östlichen Bundesländern sind es oft sogar nur 2.500 Euro und darunter. Tagessätze erreichen in einigen Fällen allerdings auch einmal 250 Euro.

In einigen Fällen werden auch Seitenpreise pro fertig gebauter, d.h. fertig gelayouteter Tageszeitungsseite gezahlt. Hier wird die tägliche Ablieferung einer fertigen Seite verlangt und oft nur mit rund 100 Euro pro Seite bezahlt. Da der Aufwand für eine redaktionell fertig gestellte und gelayoutete Seite allerdings erheblich höher ist als die einfache freie Mitarbeit, müsste eine angemessene Bezahlung mindestens bei etwa 250 Euro liegen. Hinzu kommt das Vertretungsproblem bei Krankheit, was solche Vereinbarungen besonders problematisch macht.

Ein wesentliches Problem der Arbeit für Lokalzeitungen liegt darin, dass die Lokalzeitungen meist keine Honorarerhöhungen bieten, selbst wenn jahrelang intensiv für sie gearbeitet wurde. Außerdem besteht eine Tendenz, Aufträge an billiger arbeitende Rentenbeziehende, Personen im Beamtenverhältnis (vor allem Lehramt) oder sogar Studierende und Schüler/innen zu vergeben, die weniger für Geld als für das Erscheinen ihres Namens unter einem Artikel arbeiten. Hinzu kommt der organisierte Einsatz von „Leserreportern“, die ganz ohne Honorar tätig werden. Freie, die eine Erhöhung ihres Honorars in Richtung Vergütungsregeln/Tarifvertrag anstreben, werden daher oft mit der Kündigungsdrohung konfrontiert. Daher ist in diesem Fall eine vorherige Beratung mit dem DJV anzuraten.

Die lokale Anzeigenzeitung

Nicht selten wird von lokalen Verlagen auch eine kostenlose Anzeigenzeitung herausgegeben, der die Freien zuarbeiten können. Hier beschränkt sich die Mitarbeit aber häufig auf redaktionelle Arbeit, die auf der Basis von Tages- oder Monatspauschalen abgerechnet wird, da die meisten Anzeigenzeitungen im Lokalen vor allem Pressemitteilungen von Gemeindeämtern, Vereinen und Unternehmen veröffentlichen bzw. als Grundlage für Berichte nehmen. Die Honorierung ist unterdurchschnittlich.

Überregionale Korrespondenz für die lokale Tageszeitung

Korrespondenztätigkeit wird nicht zwingend in freiberuflicher Form, sondern auch im Anstellungsverhältnis ausgeübt, was gerade bei intensiver Einbindung nahe liegt. Wenn sie freiberuflich erfolgt, gibt es mehrere Varianten. Häufig erfolgt sie auf Basis eines langfristigen Korrespondentenvertrags, der mit einer monatlichen Pauschale abgegolten wird.

Wer ohne Vereinbarung von Pauschalen in überregionaler Korrespondenz für Tageszeitungen arbeitet, geht grundsätzlich ein hohes Risiko ein. Denn die meisten Tageszeitungen beziehen ohnehin regionale, nationale und internationale Nachrichten über die Deutsche Presse-Agentur (dpa), die von den Tageszeitungen selbst (als Gesellschafter) betrieben wird. Diese Nachrichten müssen von den Tageszeitungen bei Abdruck nicht vergütet werden, weil dies im Abonnementspreis inbegriffen ist. Der Korrespondentenbericht wird daher meist nur dann genommen, wenn er News abseits des dpa-Inhalts liefert oder die Zeitung sich aus bestimmten Gründen von anderen Zeitungen absetzen möchte.

Freie, die als „ungebundene“ Korrespondenten arbeiten, müssen sich meist einen umfangreichen Empfängerkreis anlegen und ihre Beiträge in mehreren Zeitungen gleichzeitig veröffentlichen, damit sie auf ihre Kosten kommen, was bei 50 Cent pro Zeile (und weniger) schwierig ist. Ein besonderes Augenmerk müssen sie daher auf die Vertragsbedingungen ihrer Partnerzeitungen haben, insbesondere auf die zugestandenen Rechte, damit der zeitgleiche Abdruck in anderen Zeitungen nicht zu rechtlichen Problemen führt. Eine Kollegin im Ausland schafft es beispielsweise immer wieder, ihre Beiträge zeitgleich in 60 Tageszeitungen unterzubringen. Das geht nur mit Geschäftsbedingungen, die das explizit regeln, bzw. mit konsequenter Bezugnahme auf die einschlägigen Regelungen der Vergütungsregeln.

Freie Mitarbeit bei überregionalen und nationalen Zeitungen

Die freie Mitarbeit für überregionale und nationale Zeitungen bringt den Freien mitunter Zeilenhonorare ein, die über den Sätzen des Tarifvertrags für arbeitnehmerähnliche Freie und auch der Vergütungsregeln liegen können. Gefragt ist diese Mitarbeit besonders in den redaktionellen Segmenten, die von Angestellten und Korrespondenten der Zeitung nicht ausgefüllt werden können. Das gilt beispielsweise für wöchentliche Beilagen wie „Technik“ oder „Das Wochenende“, sowie in Fällen, in denen die Freien eine Alleinstellung haben, sei es durch Informationsvorsprung oder besondere Qualifikation. Weiterhin wollen sich überregionale und auch nationale Zeitungen mitunter „ihren“ Korrespondenten leisten, um nicht zu abhängig von Agenturen und Meldungen Dritter zu sein.

Soweit eine solche Mitarbeit allein auf Zeilenbasis erfolgt, ist sie wirtschaftlich gesehen nur in Ausnahmefällen befriedigend. Dies gilt vor allem in Hinblick auf alternativ erzielbare Honorare bei Zeitschriften, wenngleich bei besonderen Themen spezielle Konditionen durchgesetzt werden können. Insofern bieten hier einige Zeitungen die Bezahlung auf Basis von pauschalen Beitragshonoraren (z.B. 600 Euro pro Stück) oder monatlichen Pauschalen (z.B. 4.000 Euro für vier Beiträge monatlich „Seite 3“). Auch die Belieferung mit einer regelmäßigen Kolumne oder einem Kasten für eine Beilage kann zu befriedigenden Ergebnissen führen – manche Freien produzieren sogar ganze Beilagenseiten. Allerdings fahren viele Zeitungen auch im Bereich der Beilagen eine Preisdrückerstrategie, da zahlreiche Inhalte mittlerweile von darauf spezialisierten Firmen zu sehr günstigen Preisen angeboten werden. Darüber hinaus kommt es zu weiteren Nutzungen der gleichen Beiträge bei anderen Objekten des Verlags oder gar Dritten – und oft weigern sich Verlage, hierfür angemessene Zusatzhonorare zu zahlen.

Pressefotografie für Tageszeitungen

Im Bereich der Pressefotografie sind die Einsatz- und Verdienstmöglichkeiten in den letzten Jahren stark zurückgegangen. Durch die Digitalisierung des Bildvertriebs sind zahlreiche Billiganbieter auf den Markt gekommen, darüber hinaus hat die Masse des kostenlos gelieferten Materials aus PR-Bildfabriken und aus Bürger- oder Firmenhand stark zugenommen. Als Reaktion darauf haben auch große Agenturen ihre Bildpreise stark gesenkt, so dass die Kalkulationen von direkt liefernden Bild-Freien unter Druck kamen. Bildpreise sowie Nebenkosten wie Downloadgebühren werden auch von großen Verlagen aggressiv in Frage gestellt. Auch langjährige regionale Bildagenturen werden mit Senkung der Bildpreise und Tagessätze um bis auf die Hälfte konfrontiert. Eine Reihe bedeutender Bildagenturen ging dabei in Insolvenz. Weil Zeitungen ihren Bildbedarf zunehmend nur in Ausnahmefällen durch bildjournalistisch spezialisierte Freie besorgen lassen, fehlt diesen das wichtige „Brot-und-Butter-Geschäft“ der Alltagsbilder. Daher haben sich viele Bild-Freie aus dem Zeitungsgeschäft verabschiedet oder betreiben es nur noch sporadisch.

Zur Pressefotografie findest du ausführlichere Infos im Großkapitel „Von Fotografie leben“.

Der Scoop bei der Zeitung

Wer eine besondere Geschichte („Scoop“) anzubieten hat, kann und sollte Pauschalsätze vereinbaren. Das können in einer großen nationalen Zeitung auch einmal 5.000 Euro sein, bei einer regionalen Zeitung mitunter 1.000 Euro. Solche Sätze sind aber zwingend vor der Veröffentlichung abzusprechen, sonst droht die Abrechnung zum ganz normalen, schlechten Zeilensatz bzw. Fotohonorar.

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KI als neues Arbeitsfeld?

Mit der Freischaltung von ChatGPT für alle hat seit Dezember 2022 eine neue Zeitrechnung begonnen. Alle Arbeitsabläufe stehen unter dem Druck, Systeme künstlicher Intelligenz einzusetzen. Das ist deine Chance, hier mitzuwirken. Denn wie immer haben Angestellte schon jetzt genug Arbeit auf dem Tisch, sie brauchen dringend Hilfe. Die kannst du ihnen bieten – durch Beratung und Anleitung der Redaktionen, durch Bedienung der KI-Software und nicht zuletzt durch die präzise Ausformulierung der Arbeitsaufgaben für die KI – die „Prompts“.

Nutze jetzt die Chancen zum (Quer-)Einstieg!

Die Spatzen pfeifen es von den Dächern: KI sprengt ganz viele Türen auf, um Arbeitsabläufe zu verbessern. Für dich heißt das: Du kannst dich bei praktisch jedem Medienhaus, jeder Agentur und anderen als freie Fachkraft für KI bewerben. Da Software und Anwendungsmethoden neu sind, gibt es auch keine standardmäßigen Hochschulabschlüsse, die vorgezeigt werden müssen. Wenn du die berühmte Hands-on-Mentalität hast und vor der ständigen Einarbeitung in die neuen Systeme keine Angst hast, ist das eine echte Chance für dich.

Beratungstätigkeiten

Wie immer in der Branche wird die Beratung und Anleitung von Redaktionen am besten bezahlt. Aber hier musst du bereits mit erheblicher Konkurrenz durch die klassischen Unternehmensberatungen rechnen, denn diese schlafen auch nicht. Wenn du es trotzdem schaffst, dich gut zu verkaufen, kannst du mit Tagessätzen oberhalb von 1.000 Euro rechnen.

Trainings für KI

Auch in der Weiterbildung sind Freie mit KI-Expertise jetzt dringend gefragt. Keine Frage, dass du auch hier mit Tagessätzen deutlich oberhalb von 500 Euro kalkulieren kannst, wenn du sicher mit KI zaubern kannst.

Fest-frei in die Redaktionen

Du wolltest immer irgendwie hinein in die Welt der Medien? In den Redaktionen warten jetzt Chancen für den Quereinstieg. Prompts müssen geschrieben (bzw. „designt“ / „engineered“ werden), die Möglichkeiten aus neuester KI-Software herausgekitzelt und die Software muss selbst überhaupt erstmal ausgewählt werden. Dabei wirst du sowohl Anstellungsverhältnisse als auch die fest-freie Mitarbeit angeboten bekommen. Mach das, was am besten zu dir passt. Freilich ist eine Anstellung auch nicht schlecht, denn einmal (angestellt) im Team, wirst du wahrscheinlich lange Zeit dabei bleiben, wenn die Chemie stimmt. Wenn dir eine spannende und zukunftsträchtige Tätigkeit und zusätzlich soziale Sicherheit geboten werden, dann solltest du eigentlich nicht nein sagen. Natürlich kann es sein, dass dir nur eine fest-freie Mitarbeit angeboten wird, mit fester Monatspauschale oder einem Tagessatz. Dann solltest du dich nicht billig abspeisen lassen. 500 Euro Tagessatz sind drin, ebenso Monatspauschalen oberhalb von 7.000 Euro. Wenn das nicht geboten wird, geh besser in Industrie, Handel und Marketing, die händeringend nach Expertise suchen.

DJV steckt mitten im Thema drin

Informationen zum Thema KI und Journalismus findest du beim DJV, zum Beispiel im aktuellen „Blickpunkt“ oder der „Nordspitze“ (siehe ➜ Presseschau). Im Rahmen der Hinterland-Konferenzserie gab es eine ganztägige Konferenz, die ➜ hier abrufbar ist.

KI-Stammtisch der Freien

Praktisch jeden 28. eines jeden Monats haben die DJV-Freien einen digitalen Stammtisch organisiert, dessen Adresse du unter djv.de im Bereich „Termine“ oder „Webinare“ finden kannst. Hier kann ganz entspannt über die aktuellen Entwicklungen und natürlich Geschäftsideen geplaudert werden. Schau doch einfach mal vorbei!

Hier die Info, wie es geht:

„KI ist da, wird auch bleiben und Einfluss auf unseren Arbeitsalltag nehmen. Um am Ball zu bleiben und uns auszutauschen, veranstaltet der DJV immer am 28. des Monats (so wechseln die Tage und jeder hat die Chance dabei zu sein) um 18:30 Uhr einen offenen, virtuellen Stammtisch. Sagt es weiter, kommt dazu, macht mit.

Bundesfachausschuss Freie Journalisten im DJV“

Teilnahme per Zoom: https://us06web.zoom.us/j/84139167698?pwd=ru3ZcF27omRJDB7OFrzSPJZ96x2Be1.1

Meeting-ID: 841 3916 7698

Kenncode: 235252

Unsere Datenschutzhinweise für Online-Meetings, Telefonkonferenzen und Webinare via „Zoom“ des DJV – Deutscher Journalisten-Verband finden Sie unter https://www.djv.de/datenschutz-zoom

Du hast Bedenken beim Thema KI?

Sicherlich hast du schon von den Protesten in Hollywood gehört, wo die Schauspielgewerkschaft sich gegen ausufernde KI wehrt, und von den Forderungen publizistischer Vereinigungen in den USA, die nicht einsehen, dass sich KI offenbar kostenlos an ihren Werken bedient hat. In Deutschland sind die Verwertungsgesellschaften mit am Thema dran, und auch der DJV hat schon ein ➜ Positionspapier zum Thema KI erarbeitet. Nein, es ist nicht alles Gold, und natürlich gilt es aufzupassen, wenn es um KI geht. Du bist auch gerne eingeladen, im und mit dem DJV über das Thema und Handlungspotenzial mitzudiskutieren. Gleichwohl gilt: Wer sich jetzt bei KI in die Schmollecke setzt, der verhält sich wie diejenigen, die 1996 das Internet für eine vorübergehende Erscheinung hielten und auch 2004 nichts von Social Media hören wollten. Ein wenig aussichtsreiches Verhalten.

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Besser online – die DJV-Berufstagung

Wenn du online arbeitest, dann gibt es eine Top-Adresse für dich. Die jährlich stattfindende Tagung „besser online“ rund um den Onlinejournalismus als Beruf und Herausforderung. Viele Vorträge und Workshops kannst Du auch im Nachhinein anschauen, hier beispielsweise die Aufzeichnung des Livestreams vom 16. September 2023 in Wuppertal.

Jetzt noch anmelden!
Weitere Informationen und Hinweise auf die Tagung im Jahr 2024 findest du unter besser-online.info

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PR als Tätigkeit im freien Journalismus?

Etwa ein Drittel der Freien im Journalismus übernimmt hin und wieder mal PR-Aufträge, deutlich unter zehn Prozent haben einen echten Schwerpunkt in der PR. Worum es vor allem geht: die Erstellung von Pressemitteilungen, die Aufnahme von PR-Fotos, Konzeption von Prospekten, die Planung und Durchführung von Pressekonferenzen, die Moderation einer Podiumsdiskussion auf einer Jahrestagung eines Interessenverbandes, die Erstellung redaktioneller Inhalte für die Internetseite einer Firma, eines Verbandes oder einer Behörde, die Betreuung des Social-Media-Kanals. Natürlich gibt es noch Dutzende anderer Möglichkeiten der Zusammenarbeit. Festzuhalten bleibt aber auch: Es gibt auch einen großen Teil von Freien, der gar keine PR macht. Du „musst“ es also nicht, es bleibt deine eigene Entscheidung.

Der USP der Freien: Journalistisches und fachliches Know-how

Warum werden gerade Freie aus dem Journalismus für PR-Aufträge herangezogen? Es geht um deinen besonderen Unique Selling Point (USP): Du weißt, auf welche Inhalte und Stilformen Redaktionen positiv reagieren, und du bist oft genug selbst sehr gut über das Thema informiert. Du weißt es selbst: Eine Pressemitteilung aus deiner Hand wird spritzig formuliert, ist aber auch fachlich/thematisch spitze. Und du weißt auch, wie Geschichten erzählt werden. Viele PR-Abteilungen setzen auf diese Kompetenz, denn statt durch platte Werbesprüche möchten sie ihre Produkte oder Dienstleistungen durch informative und unterhaltsame Texte schmackhaft machen.

Warum machen Freie PR?

Freie machen PR vor allem deswegen, weil hier hervorragend gezahlt wird. Firmen, Vereine und Behörden zahlen Honorare an Freie, die den Tagessätzen von PR-Firmen entsprechen. Dort liegen Tagessätze selten unter 1.000 Euro, für spezialisierte Dienstleistungen auch weit höher. Mit solchen Honoraren kann oder will kaum ein Medienhaus mithalten. Mit wenigen Stunden PR in der Woche können sich manche Freie ihren schlecht bezahlten Journalismus „gerade so leisten“. Natürlich gibt es auch viele Freie, bei denen das Geld nur an zweiter Stelle steht. Sie interessieren sich vielmehr für das Themengebiet und freuen sich, wenn sie von den Playern ihrer Branche angesprochen und eingesetzt werden, zumal sie dadurch auch neue (journalistische) Kontakte und Informationen gewinnen können. So wird die Reporterin über das kirchliche Leben mal eben zur temporären Pressesprecherin des Musikfestivals in ihrem Kirchenkreis. Für spätere Reportagen darf sie bei Anrufen bei Kirchenmitgliedern natürlich mit mehr Aufmerksamkeit rechnen. Journalistisch gesehen, kann eine solche (auch kurze) PR-Tätigkeit manchmal dazu dienen, Einblicke zu bekommen und Erkenntnisse zu sammeln, die es beim Blick von außen einfach nicht gibt. Auf diese Weise ermöglicht die PR-Tätigkeit überraschenderweise manchmal sogar besseren Journalismus.

Vom Journalismus zur PR: Wie geht´s?

Oft genug ergibt sich das Interesse an dir aus deinen vorherigen Kontakten und deinen besonderen Branchenkenntnissen: Wenn du viel über Segeljournalismus schreibst, hast du eines Tages plötzlich die Chefetage des Verbandes der Segelschiffbranche am Telefon: Die Messe ist in einer Woche, doch die PR-Verantwortlichen sind alle erkrankt, ob du einspringen kannst, du kennst doch die Branche und deren Probleme so gut. Dieser – hervorragend bezahlten – Bitte wirst du dich nur schwer verweigern können. Gleiches gilt für gesellschaftspolitisch Engagierte, wenn ein Verband plötzlich Hilfe braucht oder eine gute Moderation für eine Podiumsdiskussion sucht. Plötzlich bist du nicht mehr „draußen“, sondern Teil der PR-Maschine, und das eigentlich nur, weil du helfen willst. Aus der einen Rolle in die andere. So ist es schon vielen ergangen – aus dem „SPIEGEL“-Redakteur wurde der Regierungssprecher des Berliner Senats, aus einem journalistischen Spezialisten für Verteidigungsfragen der Sprecher des neuen Verteidigungsministers, aus dem ZDF-Nachrichtensprecher der Regierungssprecher der Bundesregierung. Oder: Freie, die über Korruption in der Politik oder den Medien berichten, moderieren (gegen gutes Honorar) Veranstaltungen parteinaher Stiftungen oder von korruptionskritischen Verbänden, schreiben gegen Honorar in deren Publikationen. Es geht recht schnell mit der Doppelrolle.

Gefährdet PR im Nebenjob Deine journalistische Glaubwürdigkeit?

Es gibt nichts herumzureden: Während Angestellte, die aus dem klassischen Journalismus komplett in eine Anstellung in der PR wechseln, nur ab und zu für diesen Seitenwechsel kritisiert werden, müssen sich Freie, die PR als Nebenjob oder zweites Standbein betreiben, dauerhaft der Kritik stellen, weil sie ja weiterhin auch den klassischen Journalismus betreiben wollen. Hier droht natürlich objektiv die Gefahr, dass die journalistische Arbeit vom PR-Job beeinflusst wird und am Ende Beiträge in seriösen Medien landen, in denen die Belange der PR-Auftraggebenden schöngefärbt werden. Diese Gefahr und den Anschein dieser Gefahr musst du sehr ernst nehmen, wenn du PR als Nebentätigkeit machen willst.

Die Grundsatzregel sollte also mindestens sein: „Ich berichte journalistisch nicht über Themen, die etwas mit meinen PR-Auftraggebenden zu tun haben oder haben könnten.“

Es gibt verschiedene Medien, die ihren journalistisch Zuarbeitenden PR-Tätigkeiten generell verbieten oder jedenfalls Beiträge für Themengebiete, die Tätigkeitsfelder PR-Auftraggebender von Freien berühren. In anderen Fällen ist es eventuell nicht explizit verboten, allerdings riskierst du, dass dir die PR-Tätigkeit auf die Füße fällt, wenn die Firma oder Institution einmal ins Gerede kommt. Das kann auch schon passieren, wenn du für eine Behörde eine Moderation übernimmst – auch hier gefährden regelmäßige Zahlungen das Ansehen als unabhängige Quelle der Berichterstattung. Durch unüberlegte Zusammenarbeit ist auch dein Ruf, unabhängig Bericht zu erstatten, schnell ruiniert. Das gilt erst recht, wenn der Auftrag durch eine Firma oder Institution erfolgt, die seit jeher als fragwürdig gilt.

Befasse dich zur Vermeidung von Kritik auch mit den berufsethischen Richtlinien des Deutschen Presserates (Pressekodex) zur Abgrenzung von redaktionellem Inhalt und Werbung, außerdem dem Werbekodex des Deutschen Werberats. Beachte auch die Vorschriften, wenn es um bestimmte Berufe geht, etwa die Berufsregeln der Ärzte, die das Verbot der berufswidrigen Werbung zum Inhalt haben. Wenn Du Wertpapiere hältst, gibt es dazu Verbote in den §§ 8, 14 der Marktmissbrauchsverordnung (MMVO), siehe hierzu ausführlich der Presserat.

Im Übrigen ist anzuraten, die Medien und die Lesenden durch einen Hinweis im Beitrag auf mögliche bzw. scheinbare Interessenskonflikte aufmerksam zu machen. Auf diese Weise wird der Nebenjob transparent gemacht und die Lesenden können sich ihren Teil dazu denken.

Was kannst du tun?

Für dich heißt diese Diskussion: Wenn du PR-Aufträge annimmst, mache dir die damit zusammenhängenden Risiken bewusst, studiere die Vertragsregelungen der Medienhäuser und die Berufsregeln intensiv. Arbeite nur in Bereichen und für Firmen, über die du anschließend nicht journalistisch berichtest, außer du nutzt die Kenntnisse gerade dazu, um journalistisch ein „Mehr“ bieten zu können. Wenn du diese Doppelrolle einnimmst, solltest du sie immer offenlegen, damit die Lesenden sich nicht getäuscht fühlen. Und sei nicht überrascht oder gar enttäuscht, wenn dir deine PR-Tätigkeit eines Tages trotz aller Bemühungen und Abgrenzungen doch auf die Füße fällt und deinen Ruf ruiniert – einfach deswegen, weil das Publikum „draußen“ oft ein anderes Bild von den Menschen hat, die für sie Berichterstattung machen (sollen). Oder weil Interessengruppen oder Firmen, die deinem Medium oder deinen PR-Auftraggebenden ohnehin kritisch gegenüber stehen, diese Doppelrolle instrumentalisieren, um Schaden anzurichten und ihre eigenen Ziele voranzutreiben. Es bleibt deine Entscheidung und dein Risiko.

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Welche Aufgaben für Freie?

Wenn du PR-Aufträge anpeilst, solltest du versuchen, direkt mit Firmen, Verbänden oder Institutionen zusammenarbeiten. Denn wenn du für eine dazwischengeschaltete PR-Agentur tätig wirst, fällt ein großer Teil des Budgets an die Agentur. Freie werden von ihnen oft nur wie Hilfskräfte bezahlt. Daher solltest du als eigene Agentur Aufträge abschließen. Wenn du allerdings Honorare auf Agenturniveau erhalten willst, musst du auch entsprechende Leistungen bieten.

Agenturmäßige Zusammenarbeit statt Einzelaufträgen

Dein Hauptziel sollte sein, längerfristige Rahmenvereinbarungen für die Zusammenarbeit abzuschließen. Dabei sollte klar sein, dass deine Aufgabe nicht einfach die Ausführung von herübergeworfenen Arbeitsaufgaben ist, sondern zunächst einmal – und mit einem bedeutsamen, finanziell honorierten Zeitaufwand – die gemeinsame Erarbeitung der Ziele der PR-Arbeit durch Besprechungen und die Erstellung von Konzepten. Dabei solltest du von Anfang darauf achten, dass deine Beratung gegenüber der Geschäftsführung erfolgt und du dort mit einer klar definierten Position einen ständigen Zugang hast, damit deine Beratung auch bei der entscheidenden Stelle im Betrieb ankommt. Die Umsetzung dieser Ziele durch Pressearbeit und andere Maßnahmen muss dann separat vergütet werden.

Die Laufzeit sollte mindestens ein Jahr dauern und unabhängig von konkreten Aufgaben bei der Umsetzung ein Basishonorar für die dauernde Beratung vorsehen. Wenn du dich dagegen allein auf Abrechnung nach Einzelaufträgen einlässt, riskierst du, dass du nur für kleine, schmal kalkulierte Eilaufträge eingesetzt wirst, die wirtschaftlich in der Summe wenig bringen.

Ein schriftlicher Vertrag, in dem die Mindestlaufzeit, die Abläufe bei der Erarbeitung der Aufgaben und bei der Umsetzung und das Verfahren im Falle einer Beendigung klar geregelt ist, sollte unbedingt abgeschlossen werden.

Arbeitsaufgaben

Die Arbeitsaufgaben von Freien in der PR sind äußerst vielfältig. Da die meisten Freien allerdings einzeln tätig sind, werden sie zahlreiche Dienstleistungen einer Vollagentur gar nicht anbieten können, sondern vor allem als Beratung für die Grundkonzeption von Maßnahmen fungieren können. Wenn es um die aus dieser Konzeption resultierenden Aufträge geht, kommen vor allem die folgenden Aufgaben in Betracht:

  • Pressemitteilungen in enger Abstimmung mit Geschäftsführung/Vorstand
  • Betreuung von Presseanfragen, d.h. Vorgespräche mit Anfragen, Vorbereitung/Abstimmung mit Personen aus dem Betrieb (insbesondere Geschäftsführung/Vorstand)
  • Organisation und Durchführung von Pressekonferenzen, Veranstaltungen, Tagungen
  • Konzeption und Bearbeitung des Pressespiegels für Geschäftsführung/Vorstand
  • Erarbeitung von Positionspapieren von Geschäftsführung/Vorstand für die Publikation in Medien einschließlich Corporate Publishing
  • Erarbeitung von Papieren für die Konzeption der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
  • Social-Media-Betreuung bzw. Beratung der dafür zuständigen Personen einschließlich Fragen der Auswahl und Umgang mit Monitoring-Tools
  • Konzeption der Öffentlichkeitsarbeit im Allgemeinen, Auswahl und Monitoring ausgewählter Dienstleistungsfirmen
  • Konzeption des einzusetzenden Bild-/Videomaterials, Aufbau einer Bilddatenbank, Beauftragung ausgewählter Bildlieferanten

Honorarfragen

Für die Honorierung gilt, dass Freie aus dem Journalismus oft mit völlig unterdurchschnittlichen Honorarkalkulationen am Markt zu agieren versuchen, da sie es aus dem Bereich der klassischen Medien nichts anders gewohnt sind. Während in den Medien Tagessätze oft über die 500 Euro nicht hinausgehen, werden in der PR-Branche Personentage oft mit deutlich über 1.000 Euro abgerechnet, zuzüglich Extras (und Mehrwertsteuer). Hier gilt es, sich kundig zu machen über die branchenüblichen Vergütungssysteme, die in zahlreichen Übersichten der PR-Branche nachlesbar sind. Hier seien nur einige aufgezählt:


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Zeitschriften

Du willst jenseits der Tageszeitung Texte anbieten? Zeitschriften sind ganz besonders auf die Mitarbeit von Freien angewiesen, da sie meistens bundesweite oder sogar globale Themen aufgreifen. Die Zeitschriftenredaktionen können meist nicht quer durch das Bundesgebiet oder gar über den Globus reisen, da die Personalplanung dafür kaum zeitlichen Raum bietet, selbst wenn das Verlagsbudget eine solche Reise zulassen würde.

Viele Zeitschriften kaufen unbestellte Beiträge ein und vergeben auch selbst Aufträge. Das Arbeitsfeld kann beispielsweise umfassen:

  • Berichte
  • Tests
  • Rezensionen
  • Glossen
  • Kommentare
  • Umfragen
  • Fotoreportagen
  • Personenfotografie
  • Eventfotografie
  • Symbolfotografie

Hierbei ist die Übernahme von Recherche-, Reise-, Übernachtungskosten und sonstigen Spesen durchaus möglich.

Neben der Verwendung von Beiträgen werden Freie auch im Redaktionsbereich von Zeitschriften eingesetzt. In einigen Verlagen sind dabei sogar die in den Chefredaktionen von Zeitschriften oder Informationsblättern Tätigen auf Basis freiberuflicher Verträge beschäftigt, manchmal sogar auf Wunsch der Mitarbeitenden selbst. Darüber hinaus werden aus Gründen der Personalknappheit bei Krankheit, Urlaub oder sonstiger Verhinderung von Mitarbeitenden sowie bei Sonderprojekten und -belastungen Mitarbeitende nicht als Aushilfen auf Abruf eingestellt, sondern Freie beschäftigt.

Da es bei der Arbeit für Zeitschriften meist um höheren Aufwand, Reisetätigkeiten und damit verbunden auch höheres Honorar geht, sind ausführliche Absprachen ein Muss. Dazu sollte anlässlich von Beauftragungen ein Memo erstellt werden und dies dem Auftraggebenden mindestens per Mail noch einmal zugeschickt werden, bevor Flüge gebucht und andere Kosten ausgelöst werden. Am besten, wenn auch nicht zwingend ist dabei, wenn diese Mail explizit bestätigt wird, beispielsweise durch die Rückmail „Das ist so o.k.“ oder dergleichen.

Viele Zeitschriften rechnen „pro Manuskriptseite“ (30 Zeilen pro Seite / 60 Zeichen pro Zeile) ab. Alternativ besteht auch die Praxis, pro Heftseite zu vergüten, unabhängig davon, ob diese durch Einsatz von Bildern oder Grafik textmäßig kürzer ist. Soweit im Redaktionsdienst für größere Zeitschriften gearbeitet wird, sind Tagessätze zwischen 400 bis 700 Euro (und höher) denkbar. Für die Tätigkeit als freiberufliche Redakteurin kann bei Zeitschriften mit einem Monatshonorar zwischen 4.500 Euro monatlich bis 8.000 Euro und darüber gerechnet werden, bei Chefredaktionstätigkeit auch über diesen Rahmen hinaus.

Bei der Arbeit für Zeitschriften ist zu beachten, dass nach dem Urheberrecht ein Beitrag für ein Jahr blockiert ist, wenn er einer Zeitschrift ohne weitere Absprache zur Verfügung gestellt wird. Wer einen Beitrag also vor Ablauf eines Jahres auch anderen Medien zum Abdruck anbieten will, sollte sich dieses bei Absprachen und Lieferung explizit vorhalten, aus Nachweisgründen vornehmlich in schriftlicher Form (eine E-Mail kann allerdings ausreichen): „Sie erhalten ein einfaches Nutzungsrecht am Beitrag“.

Vergütungsregeln konnten bislang an Zeitschriften nicht abgeschlossen werden.

Outsourcing von Seiten

Verbreitet ist auch die Produktion ganzer Seiten bzw. Rubriken, die sich über mehrere Seiten erstrecken. Hier wird mit einem Medium ein Festpreis pro gelayouteter, druckfertiger Seite (also inklusive Fotos und Satz) vereinbart und jeweils zu einem speziellen Termin zugeliefert. Dies kann dadurch lukrativ sein, dass denkbare Kosteneinsparungen bei Arbeitsaufwand oder Spesen ganz auf das eigene Konto fließen.

Fotos an Zeitschriften verkaufen

Zeitschriften zahlen noch relativ gut für Fotos. Eine Übersicht findest Du in der jährlichen Übersicht „Bildhonorare“ der Mittelstandsgemeinschaft Foto-Marketing (MFM). Auch wenn Du Bilder einer interessierten Redaktion immer auch direkt anbieten kannst, besorgen sich zumindest große Zeitschriftenredaktionen ihre Fotos über die Branchendatenbank Picturemaxx. Du solltest also Deine Bilder (auch) an eine Agentur oder einer Plattform liefern, die an dieses System angeschlossen ist – oder dort direkt einen (allerdings nicht billigen) Account eröffnen.

Fachzeitschriften

Eine besondere Funktion haben Freie bei Fachzeitschriften. Hier sind besonders spezialisierte Redaktionen mit erheblichen Qualitätsmaßstäben tätig. Das führt einerseits zu erheblich besseren Honorarstrukturen, andererseits zu einem besonders hohen Aufwand bei der Anfertigung von Beiträgen. Meist sind ein einschlägiges Studium bzw. vergleichbare Qualifikationen wie eine spezifische Berufserfahrung Bedingung dafür, um überhaupt als Mitarbeitende akzeptiert zu werden. Hier begrenzt sich der Einsatz allerdings regelmäßig auf

• Berichte
• Tests
• Rezensionen
• Fotografie hinsichtlich fachspezifischer Sachverhalte/Personen/Objekte

Arbeit für Redaktionsbüros und Kleinagenturen im Printbereich

Im Bereich der Tagespresse und Zeitschriften existiert eine Reihe von Redaktionsbüros und Kleinagenturen, die auf der Grundlage von Rahmenverträgen, Bestellungen oder auch ohne Anforderung Beiträge an Printmedien liefern. Manche dieser Agenturen produzieren komplette Zeitschriftenseiten, andere koordinieren als regionale Büros ihrer Tageszeitung die lokalen Freien vor Ort. Die freie Mitarbeit für solche Redaktionsbüros erfolgt entweder als Mitgesellschafter/Partner oder ganz gewöhnlich mit Pauschalverträgen, Arbeitszeitvereinbarungen oder Stückabrechnung.

Die Honorierung in diesen Bereichen richtet sich meist nach den Strukturen der Geschäftspartner der Agenturen: Wer im Zeitschriftenbereich produziert, kann durchaus ordentliche Honorare zahlen. Regionale Redaktionsbüros vergüten dagegen stark unterdurchschnittlich, meist noch deutlich unter den üblichen Honoraren der Tageszeitung.

Wo etwas über Printmedien konkret erfahren?

Besonders umfangreiche Sammlungen von Zeitschriften sind bei den Landes- und Universitätsbibliotheken zu finden. Aber auch die Spezialbibliothek eines Universitäts-Instituts, einer im Themenbereich arbeitenden staatlichen Einrichtung oder eines Verbands können hier helfen. Ebenso hilft natürlich der Besuch einer richtig großen Bahnhofsbuchhandlung wie etwa in Frankfurt/Main.

Noch einfacher geht es online:

  • Presseporträts, Der Wegweiser zum erfolgreichen Presseverkauf, www.presse-portraets.de (die kostenpflichtige Printausgabe enthält noch einige wenige Angaben mehr zum jeweiligen Objekt)
  • oder Abonnementsübersichten wie beispielsweise united-katalog.de

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